Go back

Das sagen die regionalen Parteien zum Thema Rassismus in Murten

Im Rahmen der Gemeindewahlen haben wir zehn Fragen vorbereitet, die die lokalen Parteien beantwortet haben. Die Fragen sind gegliedert in die Themen Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Bildung.

von unsereRegion
am

Im Rahmen der Gemeindewahlen haben wir zehn Fragen vorbereitet, die die lokalen Parteien beantwortet haben. Die Fragen sind gegliedert in die Themen Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Bildung.

Der siebte Teil behandelt die folgende Frage zum Thema Soziales:

  • Wie beurteilt Ihre Partei die Situation in der Gemeinde in Bezug auf Rassismus? Falls Handlungsbedarf besteht, welche Massnahmen sind sinnvoll?

Grüne See

«Chancengleichheit und Minderheitenrechte sind Pfeiler der modernen Demokratie. Die Möglichkeit, dass auch Ausländer*innen in den Gemeinden politisch mitbestimmen können, ist leider noch zu wenig bekannt. Es wäre für die Meinungsbildung ein Gewinn, wenn sich die rund 20% Ausländer*innen mit ihren Anliegen auch einbringen und gehört werden. Die Hürden (bspw. fehlende Information), welche eine aktive Teilhabe an den politischen Entscheidungen verhindern, sollen beseitigt werden.»

CVP Region Murten

«Die CVP Region Murten ist sich bewusst, dass es in der Schweiz keine Zonen gibt, die frei von Rassismus sind. Die Partei hat bisher nie Rückmeldungen über einen grassierenden Rassismus aus der politischen Gemeinde erhalten und ist überzeugt, dass die politische Gemeinde nicht rassistisch eingestellt ist und dagegen kämpft.

Es gibt vorliegend sehr gute Präventionsinstrumente, welche zum Beispiel die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) entwickelt hat und zur Verfügung stehen, und der Kanton verfügt mit «Respekt für alle/Caritas» über eine entsprechende Anlaufstelle. In Bezug auf die Massnahmen kann Murten die Links der EKR und Respekt für alle in die Homepage integrieren bzw. Kampagnen gegen Rassismus aktiv über die eigene Seite auf Facebook zu verbreiten. Es mag zwar anachronistisch klingen, aber mit dem Murtenbieter verfügt Murten über ein in der Bevölkerung verankertes Medium, welches es auch zu nutzen gilt.»

SVP See

«Wir dulden keinen Rassismus. In Murten war das bis anhin kaum ein Problem. Also, bitte auch keine Fälle suchen, wo keine sind.»

SP See

«Die Schweiz ist eine Migrationsgesellschaft – und das gilt auch für Murten. Mit dem Programm zum 50-jährigen Jubiläum der eidgenössischen Migrationskommission «Neues Wir» wird ein zukunftsorientierter Fokus auf die Fragen rund um Rassismus gelegt: Es gilt, lange bevor Rassismus aufkommt, die Aufspaltung der Gesellschaft zu verhindern. Murten, das sind wir alle, die hier leben, wohnen, arbeiten oder die Schule besuchen. Wir sind Murten.»

FDP Murten und Umgebung

«Diskriminierungen, Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit lehnen wir klar ab. Die Behörden sowie auch diverse Vereine engagieren sich bereits heute vorbildlich gegen Rassismus sowie für eine gute Integration von fremdsprachigen Personen und Minderheiten. Die Schulen unterstützen Fremdsprachige bei der Einschulung sowie beim späteren Austausch und behandeln das Thema «Rassismus» mit hoher Priorität. Sport- und Kulturvereine stehen Fremdsprachigen jederzeit offen. Das Jugendhaus «Roxx» hat zum Beispiel auch schon Aktionswochen zum Thema «Antirassismus» durchgeführt (unsereRegion berichtete: Murtner Jugendarbeit bietet Filmabend und Workshop zum Thema Rassismus an). Sollten einmal konkrete rassistische Vorkommnisse in Murten bekannt werden, muss die Gemeinde mit konsequenter Härte darauf reagieren.»

glp See

«Rassismus und ganz generell Ausgrenzungen oder Diskriminierungen werden von der Grünliberalen Partei ganz klar abgelehnt. Die Gemeinde muss diesbezüglich vorbildlich handeln und in der Schule muss aktiv Prävention zum Thema Rassismus aber auch zum Problem der Jugendkriminalität (insb. Schlägereien) betrieben werden. Ganz allgemein ist die Bevölkerung mit Präventionskampagnen zu sensibilisieren.»

Nächstes Wochenende erscheint der achte Teil der Artikelserie mit einer Frage zum Thema Umwelt: 57 Prozent des im Inland produzierten Stroms stammen aus Nutzung der Gewässer. Dieser Anteil kann kaum noch erhöht werden. Zudem entstehen durch die Abschaltung der AKWs Löcher in der Versorgung. Welche Energiestrategie verfolgt Ihre Partei?