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Eine Telefonkabine mit alten Büchern sowie eine Sitzbank mit USB-Anschluss und Free-WiFi

von Guido Kaufmann
am
Das letzte der 190 Elemente wird montiert.

Der Kontrast vor dem Berntor könnte nicht grösser sein: Auf der einen Seite eine ausgediente Telefonkabine der Swisscom, vollgestopft mit erkennbar abgegriffenen Büchern. Daneben eine neue, topmoderne, 9 Meter lange, einseitig offene, runde Sitzbank, hergestellt aus 190 Accoya-Holzstücken mit filigranen Stahlfüssen und integrierten USB-Anschlüssen, um das Mobile aufzuladen und Free-Wifi, um vor Ort gratis im Internet zu surfen. Dies sind die beiden neusten Projekte der Standortentwicklung Murtensee und der Bildungskommission der Stadt Murten, welche diese der Bevölkerung am Samstag gemeinsam präsentierten und feierlich einweihten.

Zu Ehren des verstorbenen, bekannten Murtener Bäckers und Mitgründer der Standortentwicklung Murtensee, Bernhard Aebersold, wurde die Idee der Sitzbank im letzten Jahr konkretisiert und umgesetzt, wie der Präsident des Vereins, Jann Fahrni, an der Einweihung die Entstehungsgeschichte erläuterte. Nach dem feierlich inszenierten Einsetzen des letzten Elementes, lade die neue Bank, die sich kreisförmig um einen der Kastanienbäume schlingt, nun «zum Verweilen und Kommunizieren, an diesem wohl meist frequentierten Platz von Murten». Finanziert wird der Betrieb der elektronischen Komponenten für die nächsten Jahre durch die IB Murten und net+. Die Telefonbox daneben bekam die Gemeinde Murten von der Swisscom geschenkt und ist bereits zwei Monate als Bring- und Holbibliothek im Einsatz und werde intensiv genutzt, zog Gemeinderat Rudolf Herren in Anwesenheit seiner Kulturkommission, die den Unterhalt selber besorgt, sichtlich stolz eine erste Zwischenbilanz. «Welch wunderbare Synergie», schwärmte er in seiner kurzen Rede und wünschte sich, dass das Gespann möglichst lange perfekt weiter harmonisieren möge, «bis dass der Rost euch scheidet.»

Rose Gaschen wählt ihre nächste Lektüre aus.

Rose Gaschen: «Ich bin schon mehrmals hierhin gekommen. Ich lese sehr viel, jeden Abend im Bett mindestens noch eine Stunde und hole mir hier gerne neuen Lesestoff. Ich bringe auch immer wieder ein etwa gleichwertiges Buch mit. Schön wäre es, wenn es noch etwas mehr französische Bücher hätte.»