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Andreas Gut von IB-Murten beantwortet 5 Fragen zum Thema Energie

von Joel Rathgeb
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Die Strompreise sind zurzeit ein heisses Thema. Die Hauptgründe für die gestiegenen Preise kennen Sie bereits (unsereRegion berichtete: Die Hauptgründe für die hohen Stromkosten). Doch um Details zu klären, hat unsereRegion Andreas Gut, dem Leiter Asset Management und Regulierung bei IB-Murten, fünf Fragen gestellt.
 
Haben Sie zurzeit mehr zu tun als in «normalen» Zeiten?

Andreas Gut: Ja, das ist so. Man spürt, dass die elektrische Versorgung ein grösseres Thema ist als in den vergangenen Jahren. Speziell haben die Anfragen für die Installation von Photovoltaikanlagen sehr zugenommen. Wir versuchen, die Kundenanfragen so zeitnah wie möglich zu beantworten.
 
Was sind die aktuell grössten Herausforderungen?

Eigentlich sind die Arbeiten der IB Murten als Energieversorger immer noch die gleichen wie in den vergangenen Jahren. Wir stellen die Wasser-, Fernwärme- und Stromversorgung kontinuierlich sicher, unterhalten, sanieren und bauen laufend das Netz aus. Das sind die Kernaufgaben.
 
Dieses Jahr kommen mit der Sensibilisierung zum Stromsparen, im Hinblick auf eine eventuelle Strommangellage und dem Informieren zu den Tarifanstiegen zusätzliche Aufgaben hinzu.
 
Zudem haben wir das neue Energie-Produkt LiveSuisse lanciert, mit welchem Kunden den Stromverbrauch in Echtzeit ablesen können und so einen transparenten Einblick über den eigenen Strombezug erhalten. Das hilft dem Endkunden, den Stromverbrauch selbst zu steuern und zu optimieren.

Die Netznutzungskosten der Groupe E sind massiv gestiegen. Kennen Sie den Grund für diese Kostensteigerung?

Hier können wir uns nur auf die von Groupe E publizierten Gründe stützen, in welchen sie den Tarifanstieg damit begründen, dass die Aufwände auf der von uns genutzten Netzebene nicht gedeckt sind.
 
Auch die Kosten für die Systemdienstleistungen der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid sind 2023 fast dreimal so hoch wie 2022. Kennen Sie den Grund dafür?

Auch hier können wir uns nur auf die Medienmitteilung von Swissgrid beziehen: Swissgrid hat darüber informiert, dass die Kosten ihrer Aufwände nicht gedeckt sind. Zudem wird auch die Regelenergie - also die Energie, welche für den kurzzeitigen Ausgleich des Gleichgewichts von Verbrauch und Produktion benötigt wird - am Markt beschafft. Diese ist deshalb auch von steigenden Marktpreisen betroffen.
 
Glauben Sie, dass die Schweiz bald Sparmassnahmen einführen muss?

An der Medienkonferenz des Bundesrates vom 31. August 2022 wurde das Risiko einer Strommangellage als gross und real bezeichnet. Deshalb Initiierte der Bundesrat die Sensibilisierungs-Kampagne zum Stromsparen, die die IB Murten auch unterstützen und dazu die Bevölkerung mit Stromspartipps sensibilisiert. Im Moment ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Energiesparen ist jedoch grundsätzlich richtig und wichtig im finanziellen und ökologischen Aspekt.