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...fünf, vier, drei, zwei, eins, bonne année!

von Karin Ledermann
am
(Foto: Roger Blumner)

Kühl, aber mitnichten kalt und mit einem prachtvollen Sternenhimmel präsentierte sich die letzte Nacht des Jahres 2021. Das Neujahrsanstossen im Stedtli fand statt, allerdings ohne die SEM-Bar, für Getränke sorgte jeder selber.
 
Um zehn vor Mitternacht warteten erst zwei, drei kleine Grüppchen, Gläser wurden ausgepackt, Flaschen hervorgeholt, auf die Uhr geschaut. Zwischendurch hörte man das Knallen eines Feuerwerkskörpers, ein Funkenregen versuchte kurz, mit den Sternen zu konkurrieren, die Lichter am Weihnachtsbaum glitzerten. Immer mehr gruppierten sich um Baum und Brunnen; vom Kleinkind im Huckepack auf Papas Rücken, über Teenager, bis hin zur alten Dame mit Stock.

Die Glocken begannen, das alte Jahr auszuläuten und ich dachte an die Worte Theodor Fontanes: "Das Leben gleicht einer Reise, Silvester einem Meilenstein". Aller Logik zum Trotz, dass sich schlicht ein Tag an den anderen reiht, ist der Jahreswechsel halt für viele gleichwohl etwas Besonderes. Und so wurden dann lautstark die letzten zehn Sekunden von 2021 ausgezählt, bevor gassauf und -ab laut "äs guets Nöis!", "bonne année!" gerufen wurde, Feuerwerk und Zapfen knallten, umarmt und geküsst wurde.
 
Im altehrwürdigen Stedtli, das bereits unzählige neue Jahre begrüsst hat, prosteten sich geschätzte 80 bis 100 Personen zu. Einige verweilten nur kurz, eilten schnell zurück in die behagliche Wärme der Beiz oder der eigenen vier Wände, andere legten beim Vorübergehen einen kleinen Halt ein, gleichwohl hatte ich das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein und einen besonderen Augenblick teilen zu dürfen.

Auf dem Heimweg waren aus offenen Fenstern und Beizen Stimmen, Lachen und Musik zu hören, der Himmel noch immer sternenübersät. Eine wundervolle Nacht für den Beginn eines neuen Jahres und so vertraue ich auf die Worte eines klugen (unbekannten) Menschen, der einmal sagte: "Das Beste liegt nie hinter uns, sondern immer vor uns".