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Ladylike - Damen unter sich

von Karin Ledermann
am
(Foto: Katharina Etter)

Pünktlich um 19:00 Uhr begrüssten Caroline und Daniela am vergangenen Freitagabend ihre 110 Gäste zum vierten Ladylike-Abend und es ging gleich richtig los. Tami - Tänzerin und Eiskunstlauftrainerin - gab eine Kostprobe ihres Könnens zum Besten und später durfte man (oder korrekt ausgedrückt: frau) bei ihr einen Crashkurs in Burlesque Tanz besuchen, was für viel Gelächter, Spass und ein paar Schweisstropfen sorgte.
 
Ich gebe es zu, ich habe mich mit etwas zwiespältigen Gefühlen zu diesem Anlass begeben. Brauchen wir, hatte ich mir überlegt, im Jahr 2020 noch Frauenabende, bei denen wir lernen, welche Farbe uns steht, wie wir uns fit und schön halten?  Natürlich gab es auch zu diesen Themen Posten, die übrigens viele Gäste anzogen und halt dann doch etwas anders waren, als ich es mir vorgestellt hatte. So erklärte zum Beispiel eine Hairstylistin ihren 'Kundinnen' exakt, wie sie einen französischen Haarzopf selber flechten können, das Hantieren mit den Spiegeln sorgte auch hier immer wieder für Lacher und beim Schminken wurde offensichtlich Wert auf ein natürliches Aussehen gelegt. Zudem, seien wir ehrlich, macht es frau halt Spass, gut auszusehen!
 
Der Workshop happypainting lud ein, mittels einer speziellen Maltechnik hübsche Karten zu bemalen, verzieren und beschriften und ich hörte mehr als eine Frau sagen, sie fühle sich beim Malen und Zeichnen extrem entspannt. In der Schreinerei im Untergeschoss bohrte und schliff Frau unter fachmännischer Anleitung einen kleinen Kerzenhalter aus Holz, und bei Claudia gab es nicht nur tollen Wein zu kosten, die Weinbäuerin wusste auch viel Wissenswertes über Wein und mehr zu erzählen. Anna Maria zeigte eine kleine Auswahl ihres riesigen Fundus an Kostümen und ihre reizende Nichte flanierte durch die Räume, als wäre sie direkt dem Jahr 1920 entsprungen.
 
Unmöglich, an einem Abend jeden Posten zu besuchen und zu würdigen. Da war Diana, die Traumfänger herstellte, vom 'Fass' bekam frau eine Anleitung, wie eine Handcreme hergestellt wird. An weiteren Posten wurden verschiedene Methoden für eine ganzheitliche Gesundheit vorgestellt, frau durfte eine Yogaübung machen, erfahren, wie Kinesiologie funktioniert, sich einer Nackenmassage hingeben, im Studio musicale singen oder sich bei 'la Ferme' eine Tüte Gemüse samt passender Kochtipps holen.

Was ist das Besondere am Ladylike Abend? Beim anschliessenden Apéro riche (sehr riche!) hatte ich Gelegenheit, dieser Frage nachzugehen. Die meisten Frauen kamen zu zweit oder viert oder sechst, mit Freundin(nen), Mutter oder Schwester. Sie geniessen es, Zeit zusammen zu verbringen und gleichzeitig etwas zu erleben, etwas machen zu können, aktiv zu sein. Es ist eine Auszeit von Mann und Kind, von Verpflichtungen, die Möglichkeit, an Unbekanntem zu schnuppern, Neues zu entdecken, mit anderen Frauen ins Gespräch zu kommen. Geschätzt wird, dass frau nichts muss, jede besucht die Angebote, die sie 'gluschtet' und – ganz wichtig – es gibt keinen Druck, etwas kaufen zu müssen. Meine anfängliche Skepsis erwies sich also als unbegründet!

Danke dem Ladylike-Team und allen, die zum Erfolg beigetragen haben, es war ein gelungener Abend!