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«Status Quo» begeisterte am Eröffnungsabend des vorerst letzten Rock Oz’Arènes

von Guido Kaufmann
am

Jedes Jahr Anfang August wird es im Amphitheater von Avenches jeweils sehr laut und es rockt zwischen den historischen Gemäuern mächtig (unsereRegion berichtete: Letztes «Rock Oz’Arènes» im Amphitheater Avenches – bald ist es so weit!). Gestern Abend war es wieder soweit, beim Start zur bereits 30. Ausgabe des Rock Oz’Arènes Musikfestivals. Höhepunkt war dabei der Auftritt der britischen Kultband «Status Quo», die wie ihre Kollegen von den Rolling Stones seit sechzig Jahren mit über 30 Alben und 100 Singles immer noch Musikgeschichte schreiben.
 
Ihrem Frontmann und letzten noch lebenden Gründungsmitglied Francis Rossi war davon nicht viel anzusehen. Er witzelte mit dem Publikum immer wieder mit seinem typisch britischen Humor selbstironisch über sein Alter und die «langsam einsetzende Vergesslichkeit». Aber während der mehr als anderthalbstündigen Show stand er seinen vier jüngeren Kollegen in nichts nach. Die Band spielte das volle Repertoire mit ihren weltbekannten Klassikern wie «What you’re Proposing», «Whatever you Want», «Rockin’ All over the World» oder «In the Army Now», was dem zumeist ebenfalls etwas in die Jahre gekommenen Publikum natürlich gefiel.

Auf Rossis Frage, wer denn jünger als fünfundvierzig Jahre sei, erhoben sich zur Erheiterung der Anwesenden nur wenige Hände. Das Ambiente an diesem herrlich warmen Abend in der tollen Location - mit dem Vollmond der sich über der Arena erhob - hätte für den Auftakt des Festivals nicht schöner sein können.
 
Um die zwei Bühnen, wo sich nun über fünf Tage abwechselnd Rockbands mit ihren elektrischen Gitarren und Schlagzeug bei den Dezibels zu überbieten versuchen, präsentiert sich wie immer eine riesige Food-Arena, die keine kulinarischen Wünsche offen lässt. Bei aller Freude über diesen so tollen Auftakt lag gestern Abend trotzdem auch etwas Schwermut in der Luft. Da das historische Bauwerk ab Herbst 2022 bis 2027 aufgrund von Restaurierungs-Arbeiten geschlossen bleibt, kann das Festival zukünftig nicht mehr dort stattfinden. Es bleibt zu hoffen, dass den eingespielten Organisatoren vielleicht eine Alternativlösung einfällt oder sie zumindest den Durchhaltewillen behalten.

Zuvor lassen sich aber noch vier rockige Nächte geniessen. Headliner ist am Freitag Robin Schulz, am Samstag Michael Patrick Kelly, der Placebo ersetzt, die leider kurzfristig absagen mussten, und am Sonntag Stephan Eicher. Für alle Tage gibt es noch Tickets!