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Ilena Roth gibt uns nach ihrem Abschluss ehrliche Einblicke in die Schreinerlehre

Ilena ist 20 Jahre alt und freut sich, nach bestandener Berufslehre weiterhin bei Hurni &Sohn tätig zu sein. Sie wohnt in Ried bei Kerzers.

von Joel Rathgeb
am
Ilena Roth hat die Berufslehre als Schreinerin mit eidgenössischem Fachzeugnis bei Hurni & Sohn in Ferenbalm erfolgreich abgeschlossen.

Ilena ist 20 Jahre alt und freut sich, nach bestandener Berufslehre weiterhin bei Hurni &Sohn tätig zu sein. Sie wohnt in Ried bei Kerzers.

Im Interview mit Ilena wollen wir im Vorfeld der Berufsmesse am 5. Oktober die Vorzüge einer Berufslehre aufzeigen. Denn heutzutage denken viele Jugendliche und Eltern, der akademische Weg sei in jedem Fall der beste. Dem ist nicht so.

Artikel und Infos zur Berufsmesse:

«Das lokale Handwerk stärken» beginnt mit einer Berufslehre

Webseite des Gewerbevereins Murten 

Ilena, wie bist du zu Hurni&Sohn in Ferenbalm gekommen?
Meine Berufswahl war ziemlich kurz. Zuhause bauern wir, aber ich wollte trotzdem einen geregelteren Job und Tagesablauf. Und schon von klein auf habe ich immer mit meinen Händen gearbeitet. So war für mich schon früh klar, dass ein Job im Büro nicht in Frage kommt. Die Möbel und Räumlichkeiten hatten meine Eltern schon immer von Hurnis. Wir haben es mit Alex, dem Chef der Firma sehr gut. Zudem habe ich von anderen Lernenden dort gehört, dass der Betrieb sehr interessant sei. Deshalb ging ich schon Ende der siebten Klasse für zwei Wochen schnuppern. Ich habe mich dann schnell beworben und im Frühling der achten Klasse wusste ich, wie es für mich nach der Orientierungsschule weitergeht.

Bist du zufrieden mit deinem Lehrabschluss?
Ja, sonst würde ich wohl nicht mehr hier arbeiten (lacht). Ab und zu ist es hier etwas chaotisch (Anm. der Red.: Das gehört zu einem Handwerksbetreib unserer Meinung dazu.) Aber man spürt den familiären Charakter trotz den 50 bis 60 Angestellten. Und das ist viel wichtiger. Denn die Mitarbeiter arbeiten gerne hier und bleiben deshalb häufig auch bis zur Pension. Zusätzlich haben wir Saisonale Arbeiter*innen, die Schwankungen ausgleichen wie die Periode von Frühling bis Herbst, die zu mehr Arbeit führen.

Was mir bei Hurni&Sohn besonders gefällt und mich motiviert, sind die Kundenaufträge, die ich alleine übernehmen darf. So durfte ich schon eine Baustelle während einem Tag leiten. Solche Erfahrungen machen mich Stolz.

Hast du Freunde, die den akademischen Weg gewählt haben?
Von meiner Schulzeit kenne ich noch ein paar, aber leider nicht mehr gut. Eine davon ist Medizinische Praxisassistentin und eine weitere Pflegerin. Doch mein aktuelles Umfeld sind praktisch nur Handerker*innen.

Gibt es Momente im Alltag, wo du direkt von deinem Handwerk profitieren konntest?
Nicht für mich allein, aber eher bei Freunden. Und umgekehrt. Meine Kollegin ist Metallbauerin und da können wir uns manchmal sehr gut ergänzen.

Was machst du in deiner Freizeit?
Skifahren mit dem Skiclub Kerzers. Und ich jodle seit der ersten Klasse und nun beim Echo vom Bodemünzi. Natürlich muss und möchte ich zuhause auch auf dem Bauernhof helfen.

Wir bedanken uns sehr für das offene Interview, das einen ehrlichen Einblick in die Handwerkslehre gibt.