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So sieht die Situation in den regionalen Pflegeheimen aus

Die Bewohner, aber auch das Personal der Pflegeheime, haben kein einfaches Jahr hinter sich. Nun ist mit der Impfung möglicherweise ein Ende der Durchhalteübung in Sicht. Doch noch ist es nicht so weit. Wir haben mit Caroline Carillo vom Gesundheitsnetz See (GNS) gesprochen und ihr ein paar Fragen zur aktuellen Situation gestellt.

von Joel Rathgeb
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Die Bewohner, aber auch das Personal der Pflegeheime, haben kein einfaches Jahr hinter sich. Nun ist mit der Impfung möglicherweise ein Ende der Durchhalteübung in Sicht. Doch noch ist es nicht so weit. Wir haben mit Caroline Carillo vom Gesundheitsnetz See (GNS) gesprochen und ihr ein paar Fragen zur aktuellen Situation gestellt.

Wie geht es den Bewohner*innen Ihrer Heime zurzeit?

Caroline Carrillo: Die Situation in unseren fünf Pflegeheimen Home St-François in Courtepin, Jeuss, Kerzers, Murten und im Home du Vully in Sugiez ist unter Kontrolle. Im Home St-François in Courtepin und im Pflegeheim Kerzers hatten wir vergangenen November/Dezember einige positive Covid-19-Fälle. Die Lage hat sich allerdings entspannt, die Heime sind heute Covid-frei. In den Heimen Jeuss und im Home du Vully in Sugiez sind wir in der glücklichen Lage, bisher keine positiven Covid-Fälle bei den Heimbewohner*innen gehabt zu haben. Im Heim Murten gibt es zur Zeit einige positive Covid-19 Fälle, die Lage ist jedoch unter Kontrolle. In einigen unserer Pflegeheime konnten bereits die ersten Impfungen für die Bewohner und das Pflegepersonal stattfinden. Dies gibt uns, aber auch den Bewohner*innen grosse Hoffnung, dass sich die Lage in der nächsten Zeit etwas entspannt.

Was tun Sie, damit die Situation für die Bewohner*innen nicht zu einsam wird? Was raten Sie Verwandten und Freunden, die mit Ihren Bewohnern Kontakt aufnehmen wollen?

Unser Personal lässt sich regelmässig neue Ideen einfallen, um die Heimbewohner zu unterhalten. Seien das Vorlese-Nachmittage, ein gemütliches Lottospiel, Konzerte im Garten, Bastelnachmittage oder Singen. Unsere Heimbewohner kamen in den Phasen des Lockdowns regelmässig in Kontakt mit der modernen Kommunikationstechnik wie Skype oder WhatsApp. Es waren sehr bewegende Momente, die älteren Menschen mit ihren Liebsten zu sehen. Es sind auch schöne Brieffreundschaften entstanden mit Kindern, welche Briefe oder Zeichnungen in die Heime schickten. Manche sind bis heute bestehen geblieben. In unseren Heimen dürfen die Bewohner*innen weiterhin Besuch empfangen. Allerdings gilt dies unter strikter Einhaltung der üblichen Hygiene- und Schutzmassnahmen und unter Aufsicht. Das ist eine deutlich bessere Situation als während der ersten Covid-Welle im Frühling.

Wie schützen Sie Ihre Bewohner*innen?

Wir raten von Ausflügen ausserhalb der Heime zusammen mit den Angehörigen ab, um das Risiko einer Ansteckung möglichst gering zu halten. Aktivitäten und das Einnehmen der Mahlzeiten sind nur in kleinen Gruppen möglich. Bewohner mit Symptomen setzen wir in Quarantäne, um die anderen Bewohner zu schützen.

Wird das Pflegepersonal regelmässig getestet?

Unser Pflegepersonal wird bei Krankheitssymptomen jeweils getestet und bleibt dann bis zum Testresultat in Quarantäne. Wir sind in der erfreulichen Lage, dass Impfungen in drei unserer Pflegeheime auch bereits beim Pflegepersonal gemacht werden konnten. Das bringt hoffentlich eine gewisse Entspannung der Lage.

Haben Sie genug Ressourcen, um die Situation zu bewältigen? Wie beurteilen Sie die Hilfe des Kantons und des Bundes?

Das GNS hat bereits während des ersten Lockdowns ein gemeinsames Warenlager für alle unsere Institutionen in Bezug auf das nötige Schutzmaterial angelegt. Personelle Engpässe gibt es ab und an, jedoch hat das GNS den grossen Vorteil, von der Spitex See/Lac und der Mütter- und Väterberatung, welche ebenfalls zu unserem Gesundheitsnetz gehören, unterstützt zu werden. So kann das Pflegepersonal der Spitex See/Lac auch aushelfen, falls dies nötig ist.

Die Alters- und Pflegeheime liefern dem Kanton ein tägliches Reporting zur aktuellen Lage. So sind wir immer auf dem neusten Stand, was die Covid-Situation im Seebezirk bzw. im Kanton angeht. Die Kommunikation mit dem Kanton und/oder dem Bund läuft geregelt ab und ist regelmässig. Wir sind auch im Kontakt mit den anderen Heimen im Bezirk und im regelmässigen Austausch. Die vergangenen Impf-Tage in unseren Heimen wurden durch den Kanton organisiert und sind strukturiert und geregelt. 

Wir danken Caroline Carrillo für ihre Antworten und wünschen allen Heimbewohner*innen und Pfleger*innen viel Durchhaltevermögen und gute Gesundheit!

Weitere Informationen über das Gesundheitsnetz See: rsl-gns.ch