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Avenches Opéra 2018 – Klein aber fein

Obschon: So klein ist das diesjährige Opernspektakel in Avenches gar nicht, dafür umso feiner. Zwei kurzweilige Stunden schönster Opernmusik aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Aufgeführt unter einer futuristischen Glasmuschel.

von Alexander Schroeter
am
Feine Oper im 2000 Jahre alten Amphitheater

Obschon: So klein ist das diesjährige Opernspektakel in Avenches gar nicht, dafür umso feiner. Zwei kurzweilige Stunden schönster Opernmusik aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Aufgeführt unter einer futuristischen Glasmuschel.

Am Donnerstag feierte Avenches Opéra ihr Come-back. Nachdem es letzten Sommer opernmässig ruhig blieb in der Arena, laden die Organisatoren dieses Jahr zu einem überaus abwechslungsreichen und qualitativ hochstehenden Opernabend ein. Mit der neuen Formel findet Avenches Opéra einen Modus, der Zukunftspotential hat:

Den Skeptikerinnen und Skeptiker gegenüber der grassierenden ‘Häppchenkultur’ in der klassischen Musik sei versichert: Jeder, der dargebotenen Opernauszüge, erlaubt es einem, in die jeweilige Geschichte einzutauchen. Mit den tollen, meist total entschleunigten Video-Sequenzen auf der Grossleinwand und den live aufgenommenen und projizierten Portraits der Musizierenden wird diesem Eintauchen nachgeholfen.

Allen, die nicht einen ganzen Abend lang nur eine Oper hören mögen, wurde ein fantastischer Auswahlkatalog geboten – wobei der eine oder andere Auszug ja dann doch die Lust geweckt hat, das Werk mal in voller Länge zu entdecken.

Und zuletzt sei noch darauf hingewiesen: Dieser Opern-Abend ist ein Muss für alle Tim-und-Struppi-Fans, die schon lange mal Castafiores Paradestück hören wollten. Vielleicht hätte sogar Kapitän Haddock Freude gehabt an Anne-Catherine Gillets Interpretation der Juwelenarie aus Gounods ‘Faust’.

Nächste Aufführungstermine: Sa, 30. Juni, Do, 5. Juli und Sa, 7. Juli