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Protestaktion der Gastronomiebetriebe: Auf der Strasse statt im Restaurant

Die Betreiber der regionalen Restaurants und Lokale setzten sich heute Morgen um acht Uhr mitten im Stedtli auf einen Stuhl. Sie hielten jedoch keine Menu-Karten und Besteck in den Händen, wie normalerweise ihre Gäste, sondern eine weisse Rose und ein Plakat mit der Aufschrift «Lasst uns arbeiten».

von Liridona Rexhaj
am
Die Schutzmassnahmen wurden bei der Aktion allesamt eingehalten. Dies war dem Gastronomieverband, der die Aktion organisiert hat, äusserst wichtig.

Die Betreiber der regionalen Restaurants und Lokale setzten sich heute Morgen um acht Uhr mitten im Stedtli auf einen Stuhl. Sie hielten jedoch keine Menu-Karten und Besteck in den Händen, wie normalerweise ihre Gäste, sondern eine weisse Rose und ein Plakat mit der Aufschrift «Lasst uns arbeiten».

Während der letzten fünf Wochen waren die Murtner Restaurants aufgrund der Corona-Massnahmen des Kantons Freiburg geschlossen. Zu diesen geschlossenen Gastronomiebetrieben gehört auch das Restaurant Anatolia, das seit 26 Jahren in der Murtner Hauptgasse Essen serviert. «Es geht nicht, was gerade passiert. Wir müssen uns wehren! Die Restaurants waren bereits fünf Wochen zu. Nochmals zu schliessen, geht nicht. Das wäre der Tod.» sagt Eyip Bartamay, der Sohn des Inhabers des Restaurants Anatolia.

Er hoffe, dass der Bund mit Verstand reagiere und die 19 Uhr-Regelung aufhebe. Die Gastronomiebetriebe sollten wieder bis mindestens 23 Uhr geöffnet haben dürfen. «Es geht hier wirklich um Existenzen!», wiederholt Bartamay mehrmals im Interview. Das Restaurant Anatolia stünde dank gewisser Sicherheiten zum Glück nicht unmittelbar vor dem Bankrott. Kurzarbeit als einzige Hilfe des Staates reiche aber nicht aus, um alle Kosten decken zu können. Nicht alle Restaurateure haben das Glück, sich während 26 Jahren Reserven angespart zu haben.

Nicht nur Bartamay, sondern auch ungefähr 30 weitere Personen sassen heute Morgen auf ihren Stühlen. Das Ziel der Aktion ist es, den Bund auf die Notlage, die die Massnahmen auslösen würden, aufmerksam zu machen. Die Aktion wurde von Gastro Fribourg organisiert und fand heute morgen auch in Bulle und Freiburg statt.