Zero Energy - Maximum Spass: Schlittschuhbahn der Zukunft

Seit 1.5 Jahren läuft in Gurmels die erste Outdoor-Kunststoffeisbahn im Kanton Freiburg – und das ganz ohne Eis und Strom. Im Interview mit unsereRegion zieht Geschäftsführer Pascal Zwahlen eine erste Bilanz.

Pascal, wie fasst du das erste Jahr zusammen?

Es war ein spannendes und bereicherndes Jahr. Wir haben schnell gemerkt, dass der Zeitpunkt für dieses Projekt ideal war und sind stolz auf alles, was wir in kurzer Zeit erreicht haben.

Welche Erfolge konntet ihr bisher erzielen?

Wir haben über 35 Sponsoren gewonnen und sind dankbar für jede weitere Unterstützung. Besonders bereichernd war, dass über 1200 Kinder aus dem Schulkreis Gurmels die Schlittschuh Arena genutzt haben.

Rund 40 Freiwillige, darunter viele Private, Handwerker, Ingenieure, Hockeyspieler sowie meine Familie, Polizisten, die Gemeinde, die Stadt Freiburg, der HC Fribourg-Gottéron, Ochsner Hockey Bern, das Restaurant Sternen und viele mehr haben uns tatkräftig unterstützt.

Ein Erfolg war auch das Aufstellen des Chalets, das wir von der Eisbahn am Schwarzsee nach Gurmels geholt haben. Das Baugesuch wurde von Kanton und Oberamt bewilligt und dank Christoph Roux von Energieberatung Roux und seinem Team wurde das Chalet samt Biergarten in kurzer Zeit errichtet. Wir freuen uns, in den nächsten Wochen die Werbetrommel zu rühren und viele Besucherinnen und Besucher willkommen zu heissen.

Hat sich die Schlittschuh Arena bereits rentiert?

Wie bei jedem Startup sind die ersten 3 Jahre die Schwierigsten. Unsere Schlittschuhbahn kann kein echtes Eis ersetzen, doch dank Aktionären, Sponsoren und der Gemeinde konnten wir das Projekt dennoch kostendeckend betreiben. Ohne diese Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen. Unser Ziel: Fixkosten senken und wirtschaftlich gesund zu sein. Unsere Arbeit bleibt unbezahlt – wir machen es aus Leidenschaft für das Projekt.

Was ist der Vorteil einer solchen ‘Eis’bahn?

Der Vorteil unserer Bahn: keine kalten Füsse und weniger Rutschgefahr (lacht). Und obendrein gibt es einen atemberaubenden Sonnenuntergang sowie Flutlicht, um den ganzen Platz bei Bedarf perfekt auszuleuchten.

Was sind die technischen Unterschiede zwischen synthetischen Paneelen und traditionellem Eis?

Mit synthetischem Eis braucht es kein Wasser und keinen Strom. Das ist ein unglaublich grosser Vorteil. Zudem ist die Bahn recht simpel ab- und aufzubauen. Die Wartung hält sich sehr in Grenzen, wir pflegen die Panels circa zwei Mal monatlich mit einer Seifenlösung. Wenn beispielsweise Saharastaub auf den Panels liegt oder es Verunreinigungen durch Blätter gegeben hat, nehmen wir den Hochdruckreiniger zu Hilfe. Aber generell ist die Bahn sehr wartungsarm.

Gibt es Daten darüber, wie viel Energie und Ressourcen im Vergleich zu traditionellen Eisbahnen eingespart werden?

Ja die gibt es, aber zu dieser Frage müssten sich Spezialisten äussern. Auf der Seite der Firma Glice sind einige Daten ersichtlich.

Gibt es Unterschiede im Feedback zwischen Winter- und Sommernutzung?

Ja, die gibt es. Im Sommer nutzen vor allem Hockeyspieler die Bahn für Trainingseinheiten, während im Winter mehr das breite Publikum auf die Schlittschuh Arena kommt. Für den nächsten Sommer haben wir bereits ein spannendes neues Projekt in Planung, das wir zunächst intern und mit der Gemeinde besprechen möchten. An Ideen und Kreativität mangelt es uns jedenfalls nicht!

Was war dein persönliches Highlight im ersten Jahr?

Unser erstes Jahr war voller besonderer Momente. Einer davon war der Besuch von Willy, einem ehemaligen Fribourg-Gottéron-Spieler (als das Stadion noch in der Unterstadt stand), der begeistert von der Schlittschuh Arena war. Seinen Geschichten zu lauschen war faszinierend. Auch Jan Cadieux' Besuch nach dem Titelgewinn, als er Fotos mit Kindern machte, bleibt unvergesslich. Ein Highlight ist auch die Entwicklung unseres eigenen Eisstocks, der nachts mittels LED-Licht leuchtet und der nur bei uns in Gurmels zu finden ist.

Wie kam die Idee für das Projekt Schlittschuh Arena zustande?

Die Idee entstand in einer Diskussion unter Vätern. Früher gab es hier eine Eisbahn, doch steigende Temperaturen machten das unmöglich. So kamen wir auf die Kunststoffeisbahn, und je mehr wir darüber sprachen, desto grösser wurde die Begeisterung – da wussten wir, wir sind auf dem richtigen Weg.

Was sind eure Pläne für die Zukunft der Kunsteisbahn?

Wir haben noch viele spannende Ideen in petto. Dieses Jahr liegt der Fokus auf der Erweiterung mit dem Chalet. Ab Oktober kann man es für Anlässe wie Firmenfeiern, Kindergeburtstage oder private Events mieten, es bietet Platz für bis zu 45 Personen. Getränke und Snacks sind vorhanden. Ausserdem bieten wir in Zusammenarbeit mit der ‘Cheeshütte Gurmels’ Racletteabende an.

Vielen Dank für das sympathische Gespräch und weiterhin viel Erfolg mit der Schlittschuh Arena Gurmels!

Kontakt & Infos

Schlittschuh Arena
Sportweg 21
3212 Gurmels

Tel. 079 564 01 05

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