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Sicherheitsgarantin - Die bedeutende Rolle der Stadtpolizei Murten bei Grossveranstaltungen

Im Fokus: Sicherheit und Organisation beim Lichtfestival und anderen Events

von Esther Zangger
am
Foto: Stadtpolizei Murten

Im Fokus: Sicherheit und Organisation beim Lichtfestival und anderen Events

Im Interview mit Ronald Zosso, Leiter Stadtpolizei Murten, beleuchtet unsere Region die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Polizei während Events wie dem Lichtfestival gegenübersieht.

Herr Zosso, welche Rolle spielt die Polizei bei Veranstaltungen wie dem Lichtfestival?

Die Stadtpolizei spielt in Kooperation mit der Kantonspolizei eine entscheidende Rolle bei der Sicherung von Veranstaltungen. Von Planung und Organisation des Sicherheits- und Verkehrskonzepts in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter bis zum täglichen Einsatz vor Ort sind wir aktiv in die Abläufe eingebunden.

Wie viele Polizistinnen und Polizisten wurden beim diesjährigen Lichtfestival eingesetzt?

Während der Dauer des Festivals waren täglich mindestens vier Mitarbeiter der Stadtpolizei im Einsatz, angepasst an Wochentag und Besucherzahl. Zusätzlich war die bürgernahe und die mobile Polizei der Kantonspolizei bei Bedarf vor Ort. Die enge Zusammenarbeit zwischen Kantonspolizei und Stadtpolizei war dabei von besonderer Bedeutung.

Foto: efes, Pixabay

Werden die Polizistinnen und Polizisten im Hinblick auf das Lichtfestival speziell geschult?

Die Mitarbeitenden der Stadtpolizei werden regelmässig in den verschiedensten Aufgabengebieten geschult. Für das Lichtfestival gibt es ein internes Handbuch mit Aufträgen, welches für die Mitarbeiter als Guideline dient. Mittlerweile haben alle Mitarbeitenden in den vergangenen Jahren eine gute Portion Erfahrung sammeln können, welche hilft, einen solch grossen Event während zwölf Tagen durchgehend bewältigen zu können.

Gab es eine Zusammenarbeit mit anderen Sicherheits- und Rettungsdiensten?

Ein Event in dieser Grössenordnung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Diensten. Vor und während des Events finden regelmässige Absprachen und Planungen statt, um im Notfall schnell und angemessen reagieren zu können.

Wie wirkte sich das Lichtfestival auf den Verkehr in Murten aus?

Wir hatten ein Verkehrskonzept erarbeitet, das einen möglichst reibungslosen Verkehrsfluss gewährleistete. Dabei wurden die Erfahrungen der vergangenen Jahre berücksichtigt. Gerade an den beiden Freitagabenden, als sich der Besucherstrom mit dem Feierabendverkehr vermischte, waren zu Spitzenzeiten zeitweise Rückstaus kaum zu verhindern. An dieser Stelle appellieren wir an die Automobilistinnen und Automobilisten, in solchen Situationen Verständnis und Geduld aufzubringen.

Wie sorgte die Polizei für die Sicherheit während des Lichtfestivals?

Das erwähnte Sicherheitskonzept beugte Eventualitäten vor, zu den genauen Details kann ich mich nicht weiter äussern. Ich kann aber sagen, dass wir während des Festivals mit Patrouillen im Altstadtperimeter, an der Seepromenade sowie im Verkehr präsent waren, um auf ausserordentliche Situationen und medizinische Notfälle zeitnah reagieren zu können. So konnten wir in der Vergangenheit bereits sehr schnell auf eine Reanimation, Knochenbrüche, Blessuren, Verkehrsunfälle oder verdächtige Gegenstände reagieren und verlorengegangene Kinder in Kürze wieder auffinden oder geeignete Massnahmen einleiten.

Welche Herausforderungen traten während des Lichtfestivals auf?

Für die Stadtpolizei war es eine Herausforderung, mit einem kleinen Team einen so grossen Event über zwölf Tage nonstop zu begleiten und aktiv mitzuarbeiten. So musste ich in den Aufträgen der Stadtpolizei Prioritäten setzen und gewisse Abstriche im Daily Business machen, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Der Feierabendverkehr kombiniert mit Besucherverkehr war ebenfalls eine Herausforderung. So kam es im Verkehr zur Rushhour zu Rückstaus und Verspätungen. Einzelne Autofahrer brachten dafür kein Verständnis auf und liessen ihren Frust an den Mitarbeitenden der Stadtpolizei wie auch an den Mitgliedern des Verkehrsdienstvereins aus. Doch die Situation konnte jeweils durch adäquate Massnahmen entschärft und die Besuchenden so zügig wie möglich auf die dafür vorgesehenen Parkflächen gebracht werden.

Foto: Leopictures, Pixabay

Andererseits standen wir vor allem am zweiten Veranstaltungssamstag einer grossen Masse an Besucherinnen und Besuchern gegenüber. Der Besucheransturm, insbesondere im Bereich der Altstadt, wurde durch uns laufend überwacht und beobachtet. Zusammen mit dem Veranstalter und der Kantonspolizei wurde die Situation dauernd analysiert – Massnahmen mussten aufgrund des grossen Besucheraufkommens aber letztendlich keine ergriffen werden.

Aufgrund des Besucherstroms vom Bahnhof her gab es zwischen dem Kreisel an der Bahnhofstrasse und dem Coop am zweiten Samstag ungünstige Situationen, bei welchen Besucherfahrzeuge in den Besucherstrom hineinfuhren, um zum City Parking zu gelangen, welches aber bereits voll war. Hier musste die Stadtpolizei ad hoc die Strasse und die Zufahrt zum City Parking sperren. Zudem haben die Fahrzeuge, welche in der Schlaufe vor der Einfahrt zum City Parking gewartet haben, die Wegfahrt aus dem City Parking blockiert.

Letztendlich kam es unter den Besuchenden zu verschiedenen kleinen Verletzungen und Blessuren, vorwiegend durch Stolpern oder Hinfallen, welche durch die Samariter vor Ort oder durch private Transporte im nächstgelegenen Spital behandelt werden konnten. Alles in allem wurden keine gravierenden Verletzungen oder Unfälle registriert.

Gab es besondere Erfahrungen oder herausfordernde Momente?

Der Zeitpunkt, bei welchem der Veranstaltungsperimeter für den Verkehr durch die Stadtpolizei gesperrt wird und falsch parkierte Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen, ist jeweils hektisch und kann schon mal die eine oder andere Reklamation oder Unverständnis nach sich ziehen. Wir gehen damit aber professionell um und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Diesbezüglich unternehmen wir sehr viel im Vorfeld, damit wir nicht abschleppen müssen. Auch der Moment, an dem wir aufgrund der Besucherdichte in der Altstadt über allfällige Massnahmen entscheiden, ist herausfordernd und will gut reflektiert sein.

Gab es bestimmte Aspekte des Lichtfestivals, die Sie persönlich besonders schätzen?

Dieses Jahr hat die Zusammenarbeit mit dem OK des Lichtfestivals besonders gut funktioniert. Auch das friedliche und familienfreundliche Publikum ist sehr angenehm und entspannt, auch wenn es stellenweise im Stedtli eng wurde. Letztendlich konnte ich auf ein eingespieltes Team der Stadtpolizei zählen, welches alles unternommen hat, damit der Event aus Sicht des Verkehrs und der Sicherheit reibungslos und erfolgreich ablaufen konnte. Schön sind auch die Momente, wenn man verlorengegangene Kinder wieder den erleichterten Eltern übergeben kann.

Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und die stets kompetente sowie freundliche Präsenz der Stadtpolizei!