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Spanische Nüssli zum Apéro

von Karin Ledermann
am

Wer liebt es nicht, das Spanische Nüssli – und verzeiht ihm deshalb seinen Mogel-Namen. Denn zum einen kommt es nicht aus Spanien, sondern ursprünglich aus Südamerika, zum andern ist es keine Nuss, es gehört zu den Hülsenfrüchten. Ob Nuss, Erbse oder Bohne, Tatsache ist, es hat Suchtpotential. Ich kenne keinen, der nach zwei, drei Nüssli ruhig die Hände in den Schoss legen kann. Leider hat auch das tollste Nüssli Nachteile. Die Schale und das dünne Häutchen, das jedes Nüsschen umschliesst, hinterlassen eine rechte Sauerei; was mich zuweilen vom Kauf abgehalten hat.

Kürzlich aber habe ich die perfekte Lösung gefunden.
In der AtelierBarTrix, vis-à-vis der Stadtbibliothek, wird vom Chlauser bis Silvester das Nüssli-Essen zelebriert. Auf Tresen und Tischen darf man und frau sich aus den gefüllten Nuss-Säckchen bedienen, dazu ein Glas Wein trinken und nette Gespräche führen. Das Besondere ist, man kann – nein, man muss - die Nussschalen einfach auf den Boden wischen.
 
Ein wahrer Albtraum für jeden Putzteufel, mir jedoch gefällt dieser Brauch, den Trix vor einigen Jahren eingeführt hat. Es ist lustig zu sehen, wie dieser nachgiebig-weiche, gleichwohl raschelnd-knisternde Bodenbelag, täglich dichter und höher wird.

Doch ins neue Jahr will Trix – die in der Bar zugleich ihr Schneideratelier hat – mit einem blitzblank sauberen Boden starten. Am 31. Dezember wird gewischt, geputzt, geschrubbt und die Nüssli-Säcke werden für die nächsten elf Monate weggeräumt.
Gott sei Dank dauert es bis dahin noch eine Weile, mein Nüssli-Gluscht ist noch nicht gestillt!