Noemi Lerch aus Courgevaux setzt sich für das Recht auf Schulbildung in Nigeria ein

Seit sechs Jahren engagiert sich Noemi Lerch aus Courgevaux für die Verbesserung der Ausgangslage von Schulkindern in Afrika, im Speziellen in Nigeria. Aus dem Anfangsprojekt ist vor zwei Jahren der Verein Ore Mi entstanden. Noemi hat bereits mehrere Projekte erfolgreich gestartet und umgesetzt. So organisierte sie während der Pandemie sogenannte Lebensmittelpakete für rund 250 Familien, um die Auswirkungen der Coronakrise abzudämpfen. Und im 2022 konnten mit einem weiteren Spendenprojekt Schuluniformen, Schulbücher und Schulmaterial für die Kinder angeschafft werden. Ausserdem konnte für ein Kinderheim Lebensmittel organisiert werden.

Projekt Bildung
Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, möglichst vielen Kindern den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. In Nigeria haben nicht alle Kinder die Gelegenheit eine Schule zu besuchen. Grund dafür sind die fehlenden finanziellen Mittel. Mit der Coronapandemie hat sich die Lage weiter verschärft. Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und die Löhne sind stagniert, während sich die Lebensmittelpreise verdoppelt bis verdreifacht haben.

Die Anfänge
Alles begann im Jahr 2019 mit Noemis Praktikum in einem Kinderheim und einer Schule in Lagos, Nigeria. Danach organisierte sie im Jahr 2020 während der Corona Pandemie ein Nothilfe-Projekt, das über ein halbes Jahr hinweg 250 Familien wöchentlich mit Nahrungsmittelpaketen versorgte.

Im August 2022 kehrte Noemi nach Lagos zurück, um das Kinderheim, die Schule und ihre Freund:Innen erneut zu besuchen. Für diesen Anlass organisierte sie eine Spendenaktion, um ein Projekt direkt vor Ort zu realisieren. Gemeinsam mit der NGO Call2luv (https://www.call2luv.org/) half sie bei der Organisation eines Sommer-Camps mit. Zudem erhielten drei Teilnehmende ein Stipendium für ihre Schulgebühren. Dank der zahlreichen Spenden konnte Noemi den aktuellen Bedarf vor Ort gezielt unterstützen. Es wurden neue Schuluniformen für die Kinder im Heim genäht, Schulmaterialien wie Hefte und Stifte angeschafft sowie Grundnahrungsmittel für das Kinderheim bereitgestellt.

Not hat zugenommen
Bereits bei ihrem Besuch, gut zwei Jahre nach dem Praktikum, stellte Noemi fest, dass die Preise drastisch gestiegen waren und die Not der Menschen zugenommen hatte. Die Kosten für Wasser haben sich beispielsweise verdoppelt und sind seither weiter gestiegen. Die anhaltende Inflation verteuert nicht nur Lebensmittel, sondern auch Bildung – mit der Folge, dass immer mehr Familien sich den Schulbesuch für ihre Kinder nicht mehr leisten können.

Verein ORE MI gegründet
Nach ihrer Rückkehr von Nigeria gründete Noemi gemeinsam mit vier Freundinnen den gemeinnützigen Verein ORE MI. Ziel des Vereins ist es, Familien in Nigeria zu unterstützen, die ihre Grundbedürfnisse nicht aus eigener Kraft decken können. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Olajumoke. Sie hilft bei der Umsetzung des Projektes in Nigeria mit. Der Schwerpunkt des aktuellen Projekts liegt auf Bildung – denn ohne Bildung ist es umso schwieriger, eine bezahlte Arbeit zu finden.

Kreative Geldbeschaffung
Die Spendensammlung für ORE MI gestaltet sich sehr kreativ, beispielsweise durch Flohmärkte oder Velofahren. Roland Lerch ist für ORE MI mit dem Rennvelo von Mailand bis nach Athen geradelt. Mitsamt seinem Gepäck ist er über 2100 km in zwölf Tagen gefahren. Sein Ziel war es, pro Kilometer 1.50 Franken einzunehmen. Sein Ziel wurde übertroffen - ein Riesenerfolg beiderseits! 

«Unser Verein engagiert sich mit Herzblut für die Grundrechte von Menschen», so Noemi Lerch, und weiter: «Mit seinen Wurzeln in der Region Murten würde sich der Verein ORE MI freuen, wenn unsere Gemeinschaft dieses Engagement mitträgt – sei es durch Interesse, Unterstützung oder Spenden. Jede Form der Beteiligung hilft uns, noch mehr bewirken zu können.»

Zum aktuellen Projekt «Bildung»