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Leserbrief – NEIN zum staatlichen Mindestlohn

Leserbrief von Rudolf Herren, Grossrat Freiburg zur kantonalen Initiative mit dem Titel “Für einen Mindestlohn” vom 30. November 2025

von unsereRegion Leser*in
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Leserbrief von Rudolf Herren, Grossrat Freiburg zur kantonalen Initiative mit dem Titel “Für einen Mindestlohn” vom 30. November 2025

Der Mindestlohn ist ein Angriff auf die Berufslehre    
Die Einführung eines kantonalen Mindestlohns hätte weitreichende Folgen für die Attraktivität und den Stellenwert der Berufslehre im Kanton Freiburg. Wenn ungelernte Arbeitskräfte durch die Einführung eines Mindestlohns einen Lohn erzielen, der kaum noch unter diese ausgebildeten Fachkräfte liegt, sinkt gerade für junge Menschen der Anreiz, eine Berufsausbildung zu beginnen. Dabei ist doch vor allem das duale Berufsbildungssystem, unser Fundament des wirtschaftlichen Erfolgsmodells in der Schweiz. Es sichert nicht nur gut ausgebildete Fachkräfte, sondern bietet den jungen Menschen eine solide Basis für ihren beruflichen Werdegang. 
Weiter würden die allgemeinen Kosten steigen, was gerade einkommensschwache Haushalte stärker treffen würde. Produkte des Grundbedarfs könnten deutlich teurer werden. Damit sind ausgerechnet jene die Leidtragenden, denen der Mindestlohn eigentlich helfen sollte. Ein kantonaler Mindestlohn ist deshalb keine nachhaltige Lösung. 
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften gehört schon heute zu den grössten Herausforderungen unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Ein staatlich verordneter Mindestlohn würde dieses Problem nicht lösen – im Gegenteil, er könnte es sogar verschärfen. Viele Fachkräfte haben ihre Laufbahn mit der Berufslehre begonnen und sich Schritt für Schritt durch Leistung, Erfahrung und Weiterbildung entwickeln können. Dieses bewährte Karrieremodell gerät ins Wanken, wenn der Lohnunterschied zwischen Einstiegs- und Fachkräften zu gering würde. Statt mit starren Vorgaben das Lohngefüge zu verzerren, sollte man auf die richtigen Anreize setzen – gezielte Förderung von beruflicher Aus- und Weiterbildung. So sichern wir Arbeitsplätze mit Zukunft und stärken unsere Gesellschaft und Unternehmen. 
Ich empfehle ihnen am 30. November zur Kantonalen Vorlage ein NEIN in die Urne zu legen 

Herren Rudolf, SVP-Grossrat, Lurtigen/Murten