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Leserbrief: Kredit von 56 Millionen Franken für den Bau eines kantonalen Lagers für Kulturgüter

Leserbrief zur Abstimmung vom 9. Februar «Kredit für den Bau eines interinstitutionellen kantonalen Lagers für Kulturgüter» von Christine Jakob.

Leserbrief zur Abstimmung vom 9. Februar «Kredit für den Bau eines interinstitutionellen kantonalen Lagers für Kulturgüter» von Christine Jakob.

Kredit von 56 Millionen Franken für den Bau eines kantonalen Lagers für Kulturgüter

Im Herbst wurde dieser Kredit dem Grossen Rat vorgelegt, dem ich als Grossrätin des Seebezirks zugestimmt habe. Nach nachträglich eingehender Prüfung des Dossiers ist mir aufgefallen, dass der Kredit nur für fünf Bezirke relevant ist und keine Erwähnung der Kulturgüter aus dem Sense- und Seebezirk umfasst. In der Gemeinde Murten, die ebenfalls Platzprobleme hat, wurde mir mitgeteilt, dass der Mietzins im neuen Kantonalen Gebäude sehr hoch ist und man kostengünstiger einen Raum im Gemeindegebiet umnutzen wird. Wo bleiben einmal mehr die Bedürfnisse Deutschfreiburgs?

Zudem fällt auf, dass viele Kulturgüter der Katholischen Kirche zugeordnet sind. Ist hier die Trennung von Staat und Kirche nicht gegeben? Die Kantonale Bibliothek befindet sich im Umbau (grosse Kostenüberschreitung). Ich bin erstaunt, dass dort eine Lagerung der antiken Bücher nicht vorgesehen ist. Handelt es sich hier um einen Planungsfehler?

Im Kredit eingeschlossen sind 1,2 Millionen Franken für Büromobiliar, die Erstellung einer Cafeteria, und ein Parkplatz für 74 Fahrzeuge. Dies dient in erster Linie einer Verbesserung der umliegenden staatlichen Einrichtungen und deren Mitarbeitern. Diese Beträge gehören nicht in einen Kredit für die Erstellung eines Lagers. Der Ordnung halber hätte hier ein zweiter Kredit beantragt werden müssen. Der Staatsrat befürchtete anscheinend eine Ablehnung dieses zusätzlichen Kredits. Kurzerhand wurde alles in einen Kredit gepackt. Hier fehlt eindeutig die Kostentransparenz.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen einen Neubau. Für mich bleiben viele Fragen offen, und das Projekt erscheint mir zu luxuriös. In den letzten beiden Jahren hat der Grossrat über fünf grössere Investitionskredite entschieden und das Volk über den Planungskredit zum Spitalneubau gutgeheissen. All diese Kosten belasten die Zukunft unserer Enkelkinder. Sie werden schlussendlich alles bezahlen müssen. Daher werde ich diesem Projekt nicht mehr zustimmen.

Christine Jakob
FDP Grossrätin