Sessionsbericht der SP: Eine Session für Bildung, Pflege und Kinderschutz
Die Septembersession stand, statistisch betrachtet, im Zeichen der Bildung, der Kinder und der Jugend. Neun der siebzehn zu fällenden Entscheide betrafen die Ausbildung, die Schule oder den Kinderschutz sowie die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts, der sich unter der Bezeichnung ‘Smart living lab’ mit dem Wohnen von morgen auseinandersetzt.

Die Septembersession stand, statistisch betrachtet, im Zeichen der Bildung, der Kinder und der Jugend. Neun der siebzehn zu fällenden Entscheide betrafen die Ausbildung, die Schule oder den Kinderschutz sowie die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts, der sich unter der Bezeichnung ‘Smart living lab’ mit dem Wohnen von morgen auseinandersetzt.
Grosse Einstimmigkeit herrschte bei gewissen Sachgeschäften – so bei der Neuregelung der Kontroll- und Beschwerdeinstanz betreffend die Grundbuchämter. Und auch die angepassten Regelungen der Haftungsfrage von Personen im öffentlichen Gesundheitsdienst wurde einstimmig angenommen.
Vielleicht erinnert sich die eine oder der andere noch an die im Jahr 2021 angenommene Pflegeinitiative? Mit dem Gesetz über die Förderung der Ausbildung im Bereich der Pflegeberufe wurde nun ohne Gegenstimmen ein erster Teil dieser Initiative umgesetzt.
Kontroverser wurden hingegen andere Fragen debattiert: Sollen die Kontrollen in der Landwirtschaft zahlenmässig beschränkt werden? – Mit drei Stimmen Unterschied war eine knappe Mehrheit dafür. Und soll es eine Kontrollinstanz für die Fernwärmeanbieter im Kanton geben? – Die Mehrheit war dagegen.
Besuch in einem besonderen Banken-Tresor
Der ‘Nachhaltigkeits-Club’ des Grossen Rates lud am zweiten Sessionstag zu einem Austausch und Ausflug ein: Nach wertvollen Impulsen zu aktuellen Bestrebungen gegen Foodwaste und zu Ernährung, die weder krank noch süchtig macht, besuchte eine Grossrats-Delegation die Freiburger ‘Banque Alimentaire’ im Poya-Areal. Hier geschieht ‘food-save’ im grossen Stil: In drei ehemaligen Armee-Garagen werden überzählige Nahrungsmittel von verschiedenen Grossverteilern gesammelt, zwischengelagert und anschliessend an Vereine und Institutionen zu Gunsten von bedürftigen Menschen weitergegeben.
Bildung, Schule und Jugend waren – wie erwähnt – das heimliche Hauptthema der Session: So wurde eine Resolution gegen die vom Bund geplanten Kürzungen der Jugend und Sport-Beiträge eingereicht: Der Staatsrat erhält den Auftrag, beim Bundesrat gegen die angekündigte Kürzung um 20 % zu intervenieren.
Eine Motion zur Förderung des Musikunterrichts stiess trotz unserer Unterstützung mehrheitlich auf taube Ohren. Und bei einem Vorstoss um einen besseren Schutz der Kinder vor sexuellen Übergriffen befand der Rat, dass dieser mit der kantonalen Strategie Sexuelle Gesundheit von 2023 genügend gewährt sei.
Sexualkundeunterricht als Kiesel des Anstosses
Sehr hitzig wurde es zum Schluss. Eine Motion forderte die Abschaffung der Dispensmöglichkeiten für die Sexualkunde in der Schule. Diesem Begehren wurde schliesslich zugestimmt; die aktuelle Praxis wird somit geändert. «Schliesslich können man sich auch nicht von Mathe abmelden», meinte eine Grossrätin, Sexualkundeunterricht, der in einem offenen Geist und basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft erteilt werde, sei einfach Pflichtstoff in den aktuell gültigen Lehrplänen.
Alexander Schroeter
SP-Grossrat Seebezirk

Die Grossratsdelegation im Tresor der Banque Alimentaire. (Bild: asr)

Wo sich Pasta und Dosen türmen – Food-save in der Banque Alimentaire in Freiburg. (Bild: asr)

Von einem Grossverteiler zur Banque Alimentaire: Conrad Aeby, Bildmitte. (Bild: asr)