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Generalrat: Das Projekt Ortsbus geht in die Warteschleife

Der Murtner Generalrat gab dem Projekt, die Linie 520 temporär zu einer Art Ortsbus auszubauen, eine klare Abfuhr: 32 Nein, bei 6 Enthaltungen und lediglich 9 Ja-Stimmen.

von Rainer Menning
am

Der Murtner Generalrat gab dem Projekt, die Linie 520 temporär zu einer Art Ortsbus auszubauen, eine klare Abfuhr: 32 Nein, bei 6 Enthaltungen und lediglich 9 Ja-Stimmen.

Obgleich der klaren Absage gegen den Vorschlag des Gemeinderates, bleibt unbestritten, dass die verschiedenen Ortsteile nicht genügend an den öffentlichen Verkehr angebunden sind. Dies war bei den Wortmeldungen vor der Abstimmung auch klar herauszuhören. Mit der vorgeschlagenen (temporären) Linienführung wäre lediglich die Gemeinde Muntelier etwas besser eingebunden worden, erwiderte ein Generalrat. Die übrigen Ortsteile gingen leer aus.

Ausbau der Linie 520
Der Vorschlag des Gemeinderats Murten sah vor, die bestehende Buslinie 520, welche von der Schule OSRM bis nach Gümmenen führt, zu verdichten. Konkret sah die vorgeschlagene Variante vor, diese Buslinie im Stundentakt zu führen. Heute sieht die Linie 520 fünf Kurse unter Woche vor. Mit der Annahme des Verpflichtungskredit wären sieben zusätzliche Kurse eingeführt worden.

Die Angebotsanalyse aus dem Jahr 2024 zeigt mit den orangen und gelben Punkten die Ortschaften mit wenig Frequenz bei öffentlichen Verkehr: Büchslen, Altavilla, Lurtigen, Courgevaux, Courlevon.

Kostenbeteiligung durch Kanton
Wie die zuständige Gemeinderätin Julia Senti bei der Vorstellung des Projektes erwähnte, würde sich der Kanton an den Kosten beteiligen. Die Kosten für den Ausbau der Linie 520 für den Zeitraum vom 28. August 2025 bis 12. Dezember 2026 betragen 220'643 Franken. Der Kanton Freiburg beteiligt sich mit 57.5 Prozent daran. Somit fallen für die Gemeinde Murten Kosten in der Höhe von 93'794 Franken (42.5%) an.

Wortmeldungen der Fraktionen
Die Fraktion FDP.Liberale sieht ein, dass der öffentliche Verkehr ein zentrales Anliegen der Bevölkerung ist. Der Kritikpunkt ist, dass nicht alle Ortsteile erschlossen werden. Ausserdem wünscht man sich eine Beteiligung der Gemeinde Muntelier. Die Linie 520 läuft über weite Strecken über deren Gemeindegebiet. Die Fraktion SVP und Unabhängige sieht das Projekt, wie es anlässlich der Generalratssitzung präsentiert wurde als ein "Nice-to-have", dass man sich nicht leisten könne. Einzig die Fraktion der SP sprach sich einstimmig zugunsten des Verpflichtungskredit aus. Die Fraktion Mitte GLP EVP und Unabhängige stellte einen Rückweisungsantrag mit der Aufforderung, dass der Gemeinderat einen neuen Vorschlag unterbreiten solle.

Mobilität ist das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Fortbewegungsarten. Der öffentliche Verkehr hinkt in der Region noch etwas hinter her

Klare Abstimmung
Zuerst wurde über den Rückweisungsantrag abgestimmt. Dieser wurde mit 38 Nein-Stimmen klar abgelehnt. Es folgte die Abstimmung über den Verpflichtungskredit. Mit 32 Nein, bei sechs Enthaltungen, erhielt der Vorschlag nur neun Ja-Stimmen. Der Hauptkritikpunkt war, dass nicht alle Ortsteile (optimal) bei der Linienführung eingebunden sind.

Wie geht es weiter?
Der Gemeinderat wird nun noch einmal über die Bücher gehen müssen. Wie Julia Senti in einer erste Stellungnahme erklärt, werde es jetzt zuerst ein Debriefing im Gemeinderat und wohl auch in der Energie-, Umwelt- und Planungskommission (EUPK) geben. Dann gehe es ans weiterplanen. "Das Thema Mobilität wird auf jeden Fall nicht abgeschlossen sein", so Senti weiter.