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Klimawandel aufhalten? Die Politik und Gesellschaft sind nun gefragt.

von Rainer Menning
am

Wie dem Klimawandel entgegengewirkt werden kann und was in der Verantwortung des Einzelnen liegt: Diese Fragen wurden an der Podiumsdiskussion der SP See thematisiert.

Im Anschluss an die Generalversammlung der SP See vom 4. Mai fand ein Impulsvortrag und eine Podiumsdiskussion zum Thema «Von der Klimawissenschaft zur Klimapolitik - Mission: Im-possible?» statt. Eingeladen war Professor Martin Grosjean, Direktor des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern. Gleich zu Beginn stellte er klar, dass der Klimawandel Fakt sei, wissenschaftlich bewiesen und unumstritten. Wissenschaftler weltweit sind sich in dieser Ansicht einig. Die Arbeit der Wissenschaft sei somit erledigt, nun ist es an der Politik, die notwendigen Schritte einzuleiten, um den Klimawandel zu verlangsamen. Einig ist sich die Wissenschaft auch, dass die Klimaerwärmung nicht mehr umkehrbar sei.

Von Paris 2015 zum Klimaziel im 2050

In der Folge erklärte er, wie es zu den Klimazielen der UN-Klimakonferenz in Paris vom 2015 gekommen ist und welche Konsequenzen dies für die Weltengemeinde und im spezifischen für die Schweizer Bevölkerung hat. Obwohl die Arbeit der Wissenschaft mit dem Nachweis der Klimaerwärmung getan sei, stehe er nun an diesem Abend vor der Versammlung und leiste Aufklärungsarbeit. Dies vor allem, weil die Gesellschaft und Politik in diesen Belangen nur zögerlich unterwegs sei.

Was kann der Einzelne tun?

Nach dem Impulsvortrag folgte eine Podiumsdiskussion, welche von Chantal Müller, Co-Präsidentin der SP See, geleitet wurde. Sie fühlte Ursula Schneider Schüttel, Nationalrätin SP, und Christine Bulliard-Marbach, Nationalrätin Die Mitte, auf den Zahn. Vor allem der Vorwurf, dass die Politik nur zögerlich in die Gänge komme, wollte sie von den beiden Politikerinnen erläutert haben.

Beide Nationalrätinnen erklärten, dass das politische System in der Schweiz auf Konsens aufgebaut sei. Deshalb die Prozesse etwas länger dauern und verschiedene Instanzen durchgehen müssen. Am Schluss gebe es immer noch das Instrument des Referendums, welche bereits fertige Lösungen noch einmal zurück auf Feld 1 befördern können. Schneider Schüttel wie auch Bulliard-Marbach erwähnten aber auch, dass die Bevölkerung nicht auf die Politik zu warten brauche und im direkten Umfeld Massnahmen gegen die Klimaerwärmung einleiten könne. So stehe es jedem offen, sich für erneuerbare Energien stark zu machen, bewusst einzukaufen und sich möglichst klimaneutral zu verhalten – etwa bei der Freizeit- und Urlaubsplanung.

Rege Beteilung des Publikums

Es folgte eine angeregte Diskussion mit den anwesenden Bürger*innen, welche ihre Bedenken und Vorschläge unterbreiteten. Beide Politikerinnen und auch Professor Grosjean beantworteten kompetent die Fragen und zeigten, wo es möglich war, Lösungsansätze auf. Gegen zehn Uhr schloss die Moderatorin Chantal Müller die Veranstaltung. Man wurde jedoch den Eindruck nicht los, dass es bereits fünf vor zwölf durch war, auf alle Fälle, was das Klima betrifft.