Christian Andres: Tierpark Jeuss ist ein Zentrum der Begegnung

Christian Andres ist Teamleiter Tierpark und war ursprünglich Lehrer mit starker zoopädagogischer Richtung. So zog es ihn rasch zu den Tieren und in die Natur. Seit 20 Jahren arbeitet er in Zoo‘s und Tierpärken in verschiedenen Rollen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten; vor seiner Anstellung im Tierpark Jeuss auch im Papillorama in Kerzers. Nach Jeuss lockte ihn vor allem die Kombination von Wildtierpfleger und der starken sozialen Komponente. Alle vom Pflegeheim sind irgendwie eingebunden und eng verbandelt.

Was sind deine Hauptaufgaben?
Als Teamleiter von fünf Leuten mit unterschiedlichen Pensen und einem Team von Freiwilligen gilt es einiges zu planen und zu organisieren. Nur so kann die Tierbetreuung 7 x 24 Stunden funktionieren. Mensch und Tier soll sich bei jedem Wetter wohl fühlen. Abstimmungen mit Tierärzten, Futterbestellungen als Ergänzung zu Spenden eines Biobauernhofes und natürlich der Austausch mit anderen Teams im Pflegeheim sind wichtig. Ganz wertvoll ist auch der Kontakt zu den Bewohnenden. Mit ihren Rüstarbeiten leisten sie einen wesentlichen Beitrag und so wollen sie auch wissen, was es Neues gibt im Tierpark. Ein bedeutender Bereich ist auch das Tierbestandsmanagement. Dabei gilt es neue Plätze zu suchen für hier geborene Tiere. Der Austausch ist wegen Blutauffrischung wichtig.

Natürlich arbeite ich auch in der Rolle als Wildtierpfleger: Nach der Morgenkontrolle, geht es an die Futtervorbereitung (Früchte, Gemüse, Trockenfutter) abgestimmt auf die Tierarten und das Alter der Tiere. Dann nochmals kontrollieren, Füttern, manchmal Tiere umplatzieren fürs Fressen, tiermedizinische Behandlungen wie Verband wechseln, Salbe auftragen, Abwaschen und Reinigungstätigkeiten, Begleitung der Freiwilligen, Abschlussrunde mit Türkontrolle, was in der Nähe zum Wald sehr wichtig ist.

Wie viele Tiere leben heute im Park?
Es ändert sich fast täglich. Heute leben rund 30 unterschiedliche Tierarten und Rassen, so um die 100 Tiere im Park. Das Benett-Wallaby-Baby schaut schon aus dem Beutel der Mutter, im Juni erwarten wir Damhirsche und Nachwuchs im Streichelzoo.
(Auf Facebook sind viele Videos und Anekdoten aus dem täglichen Leben vom Tierpark Jeuss ersichtlich: Link Facebook) 

Was sind die täglichen Herausforderungen?
Jeder Tag ist anders und mit den Tieren läuft es oft nicht wie geplant. Auch wenn Mitarbeitende und Freiwillige kurzfristig ausfallen muss rasch gehandelt werden.

Was für Rahmenbedingungen zum Wohle des Tieres müssen heute eingehalten werden?
Wir stehen unter besonderer Kontrolle des kantonalen Veterinäramtes und soeben ist die neue Wildtierhalterbewilligung eingetroffen. Uns ist es wichtig, nicht nur die Mindestanforderungen zu erfüllen, sondern bessere Standards einzuhalten. 

Gibt es Publikumslieblinge?
Der Streichelzoo ist sehr beliebt und alle exotischen Tiere, wie Wallabys, Papageien, Hirsche, Emus aber auch die Esel und Ponys.

Kann man Führungen buchen?
Wir sind dran, Führungen für unterschiedlichen Altersgruppen zu erarbeiten. Die Idee ist, sogar Möglichkeiten mit Verpflegung anzubieten. Auch die Möglichkeit für Tierpatenschaften wollen wir zusammen mit dem Gönnerverein weiter ausbauen.

Wie schätzt du die Bedeutung des Tierparkes aus deiner Sicht ein?
Sehr hoch, es ist ein Zentrum der Begegnung: Jung und Alt kommen zusammen und begeistern sich für Tiere und Natur.

Was braucht der Tierpark um längerfristig zu überleben?
Viele Gönner und Freiwillige darunter auch Firmen und die Unterstützung der Gemeinden des Seebezirks (Besitzer).

Wollen Sie näher zu den Tieren?
Im Rahmen der Festivitäten zu 20 Jahre Tagesstätte (Flyer 20 Jahre) können Sie um 13:30 Uhr an einer geführten Tour durch den Tierpark teilnehmen oder um 15:00 Uhr mit den Alpakas spazieren gehen.