Go back

Nicht alle Kinder können an der Soli teilnehmen

von Joel Rathgeb
am
Solche Bilder werden wir leider nicht sehen, da keine Zuschauer erlaubt sind. Das Programm findet trotzdem normal statt.

Bald ist es wieder soweit, die Soli steht vor der Tür. Doch die Vorfreude ist dieses Jahr beschränkt. Dies liegt daran, dass verständlicherweise keine Zuschauer erlaubt sind (unsereRegion berichtete: Murtner Solennität 2021 findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt). Was für viele jedoch schwerer verständlich ist, ist die Tatsache, dass auch nicht alle Schüler*innen an der Soli teilnehmen dürfen. Dies wurde den Eltern in einem Brief mitgeteilt. Der Grund dafür ist die Beschränkung von 300 Personen bei Veranstaltungen. In der Oberstufe ist diese Regelung relativ einfach umzusetzen. Der Direktor Iwan Volken erklärt: «Wir haben versucht, alle einzubeziehen, die eine aktive Rolle an der Soli haben. Also die, die zum Beispiel beim Defilée, beim Solitanz oder bei der Kadettenmusik mitmachen. Der Rest schaut die Soli per Livestream im Schulzimmer.»

Dies ist der Brief, den die Eltern der Kinder der Klassen 1H bis 4H der Primarschule Salvenach erhalten haben.

In den Primarschulen, wo man sich nicht selber einschreiben muss, sondern die Teilnahme an den Tänzen obligatorisch ist, ist die Entscheidung natürlich schwieriger. Die Primarschule Murten gibt Auskunft: «Wir haben verschiedene Gruppen. So können einige beim Umzug teilnehmen, andere wiederum beim Tanz.» Dazu gehen jeweils 300 Schüler*innen zuschauen, damit eine Kulisse vorhanden ist. Auch hier wechseln sich die Schüler*innen in verschiedenen Gruppen ab. Pech haben einige Kinder aus den umliegenden Gemeinden: «Nach Absprache mit den Lehrpersonen haben wir uns entschieden, dass die 1H bis 4H Schülerinnen und Schüler aus Jeuss nicht nach Murten fahren, um die Tänze zu schauen», steht im Brief an die Eltern. Diese Kinder müssen die Soli per Livestream am Bildschirm im Schulzimmer verfolgen.

Auf Facebook ist der Unmut darüber gross. «Ist jetzt aber nicht wahr», meint eine Facebook-Nutzerin. «Die Kinder sind sehr traurig», meint eine andere. Ein Murtner meint: «Ich hoffe ganz fest, dass das nicht stimmt!! Unverständlich!!»

Das Unverständnis bei der Bevölkerung ist verständlich, doch den Schulen sind schlicht und einfach die Hände gebunden. Die 300-Personen-Regel muss natürlich strikt eingehalten werden. Doch trotz allen Umständen kann dieses Fest zu einem schönen Tag werden.