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Jungtiere im Tierpark Jeuss - Tierverantwortliche Regula Obrist gewährt Einblicke in den Alltag des Tierparks

von Ruth Wasserfallen
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Die Esel geniessen die Sonne.

Ruth Wasserfallen: Wie ist es dazu gekommen, beim Pflegeheim einen Tierpark einzurichten?

Regula Obrist: Als sich Pierre Aufranc für die Stelle als Leiter des Pflegeheims bewarb, machte er zur Bedingung, auch seine Tiere mitbringen zu dürfen. So kam es, dass mit der neuen Leitung auch 3 Kängurus, das vietnamesische Schwein „Peggy“ und zwei Mohairziegen nach Jeuss kamen. Seit 2001 ist der Park ständig gewachsen und beherbergt heute 26 Arten.

Welcher Aufwand ist damit verbunden?

Der ist sehr gross. Die Tiere wollen täglich gefüttert und betreut werden. Einige wurden auch „aufgepäppelt“ und sogar mit dem Fläschchen aufgezogen, wenn der Wildhüter wieder gefragt hat, ob der Tierpark einen Findling aufnehmen kann. Es ist jedoch schön, wie viele sich dafür engagieren. Bewohnerinnen und Bewohner, schätzen es, die Kräfte in den Händen mit Rüsten für den Tierpark zu trainieren, statt nur Fingerübungen zu machen. Daneben gibt es auch Freiwillige und Personen im Zivildienst- oder Sozialeinsatz, die regelmässig mithelfen.

Wie ist die Finanzierung geregelt?

Ursprünglich war es eine rein private Angelegenheit und natürlich finanziell komplett getrennt vom Pflegeheim. Dann kamen Private und Organisationen dazu, die punktuell einen Beitrag leisteten. Seit 2006 gibt es einen Gönnerverein, der in Unterhalt und Sicherheit der Tiere investiert. Jede Spende ist willkommen.

Was bringt es den Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims?

Es bringt viel Abwechslung, Gesprächsstoff und soziale Kontakte. Natürlich auch immer wieder Gründe, hinaus zu gehen und zu beobachten, was sich da wieder tut. Auch die Tiere wissen genau, von wem sie noch zusätzliche Streicheleinheiten bekommen können. Nicht zu unterschätzen ist auch der Kontakt mit den vielen Menschen, die sich am Tierpark erfreuen.

Gibt es Jungtiere oder erwartet Ihr noch welche?

Ja, einige. Dazu haben wir wieder ein Waisenkind aufgezogen. Nun ist das Wildsäuli schon ein richtiger Frechdachs geworden. Daneben Drillingsgeissli, Mufflons, Schäfchen und Hühner. Bei den Wallabys braucht es ein bisschen Geduld, bis man das Köpfchen rausgucken sieht. Sogar „Schafflons“ haben wir (Papa ist ein Mufflon und Mama ein Schaf) usw. Am besten ist es doch, selber vorbei zu schauen. Frei zugänglich, jeden Tag offen und gratis!

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Pflegeheims Jeuss.