Go back

So ging es mit der Buttergipfel AG weiter

von Joel Rathgeb
am

Vor einem Jahr berichtete unsereRegion, dass die Traditionsbäckerei "zum Buttergipfel" überraschend Konkurs angemeldet hatte (unsereRegion berichtete: Bäckerei «zum Buttergipfel» geht offiziell in Konkurs). Das Unternehmen, das nebst den Filialen in Murten, Düdingen, Laupen, Lyss und Bern eine moderne Backstube in Courgevaux führte, wurde 1964 gegründet. Nachdem Gustav Plaen und später seine beiden Söhne Wolfgang und Roland das Unternehmen gross machten, wurde es 2019 an Ikmet Amiti verkauft. Im September 2021 war dann aber kein Geld mehr übrig, um die offenen Rechnungen zu bezahlen.

So verlief der Konkurs

Das verbliebene Eigentum der Firma wechselte, wie üblich bei einem Konkurs, in den Besitz des Konkursamts. Bevor dieses das Inventar aus der Backstube einzeln verkaufte, fragte es die ehemaligen Eigentümer Roland und Wolfgang Plaen, ob sie die Produktionsanlagen zurückkaufen wollten. Die Brüder Plaen waren bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Besitzer der Liegenschaft in Courgevaux, weshalb dieser Schritt Sinn machte. «Ich war damals gerade in den Ferien in Spanien», erinnert sich Roland Plaen. «Nach kurzer Bedenkzeit entschieden wir uns, das gesamte Inventar der Produktionsanlage in Courgevaux aus der Konkursmasse herauszukaufen.»

Nach nur zwei Wochen Unterbruch wurde die Produktion wieder aufgenommen. «Wir verloren in dieser kurzen Zeit natürlich den Grossteil unserer Kunden, da diese täglich auf frische Backwaren angewiesen sind.» Deshalb konnten nur zwei der zehn Mitarbeiter*innen in der Backstube weiterbeschäftigt werden. Der Betrieb der fünf Filialen "zum Buttergipfel" wurde nicht wieder aufgenommen. Diese beschäftigten vor dem Konkurs ungefähr weitere 50 Mitarbeiter*innen. Die Filialen stehen bis heute alle leer. Einzig der Standort Laupen wird ab dem 1. Oktober wieder vermietet. Dort soll nun ein Kaffee entstehen. Zum Konkursverwalter meint Roland Plaen: «Der junge Konkursverwalter machte alles sehr speditiv und professionell. Das erleichterte uns die Arbeit.»

Wer verlor Geld?

Nebst dem ehemaligen Eigentümer, Ikmet Amiti, der sein investiertes Eigenkapital verlor, kam nach den Recherchen von unsereRegion die Bürgschaftsgenossenschaft zu Schaden. Diese bürgt für KMU-Kredite von bis zu einer Million Franken gegenüber der kreditgebenden Bank. Da der Bund bei einem Kreditausfall bis zu 65% der Bürgschaft trägt, haben somit auch die Steuerzahlenden einen Teil der Kosten getragen.