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Sommerzeit ist Gewitterzeit - Richtiges Verhalten bei einem Gewitter

Gewitter sind faszinierend anzusehen, aber die Folgen von Blitzeinschlägen sind für den Menschen gefährlich.

von Esther Zangger
am
Symbolbild (pixabay)

Gewitter sind faszinierend anzusehen, aber die Folgen von Blitzeinschlägen sind für den Menschen gefährlich.

Während eines Gewitters entlädt sich elektrische Spannung in Form von Blitzen, begleitet von Donner, der durch aufgeheizte und explosionsartig ausgedehnte Luft entsteht. Ort und Zeitpunkt der Blitzeinschläge sind nicht vorhersehbar, was Gewitter unberechenbar macht.

Bei einem vom Blitz getroffenen Menschen fliesst der Blitzstrom auf der Körperoberfläche und verursacht Verbrennungen an den Ein- und Austrittsstellen. Die Haut des Getroffenen kann auch unversehrt bleiben, während Muskeln, Knochen und innere Organe beschädigt werden. Blitze können Temperaturen von bis zu 30.000 Grad erreichen und schwere innere Verbrennungen und Verkochungen verursachen.

Blitze können aufgrund der Spannungsdifferenzen auch in der Nähe einer Einschlagstelle, etwa eines Baumes, tödlich sein. Sogar aus grösserer Entfernung können diese Spannungsdifferenzen Menschen und Tiere töten. Erst am letzten Freitag wurden in der Region vier Personen von zwei Blitzen getroffen (unsereRegion berichtete).

Verhalten bei einem Gewitter

Bei Gewitter ist es ratsam, sofort Schutz zu suchen. Am sichersten ist man in einem Gebäude mit Blitzableiter oder in einem Auto.

Offene Flächen sollten gemieden werden. Falls dies nicht möglich ist, sollte man sich vom höchsten Punkt der Ebene, wie zum Beispiel einem Baum, fernhalten - es ist äusserst gefährlich, während eines Gewitters unter einem Baum zu stehen. Auch die Nähe zu Metallmasten und metallischen Gegenständen wie Regenschirmen sollte vermieden werden.

Nicht hinlegen!

Wenn keine Schutzmöglichkeit vorhanden ist, zum Beispiel in hochgelegenen Gebieten, sollte man sich so klein wie möglich machen, indem man sich hinkauert und den Kopf einzieht. Den Kontakt zum Boden möglichst klein und die Beine geschlossen halten, um einen Spannungsunterschied zu vermeiden, durch den der Strom durch den Körper fliessen kann. Hinlegen oder breitbeiniges Stehen sollte vermieden werden.

Im Auto

Die Autofenster sind zu schliessen und im Inneren des Fahrzeugs keine metallischen Gegenstände zu berühren. Wenn möglich sollte man anhalten und warten, bis das Gewitter vorüber ist. Falls eine Weiterfahrt unvermeidbar ist, sollte man langsam fahren, da ableitende Blitze die Autoreifen beschädigen können.

Generell bieten Auto, Zug oder Flugzeug einen guten Schutz vor Blitzeinschlägen. Als geschlossene Metallkonstruktionen wirken sie nach dem Prinzip des Faraday'scher Käfigs, der den Blitzstrom sicher um das Innere herumleitet und so die Insassen schützt.

Auf dem Velo

Wenn möglich, sofort Schutz suchen, zum Beispiel unter Stahl- oder Stahlbetonbrücken. Dabei sollte man sich in einer gewissen Entfernung vom Fahrrad oder Motorrad aufhalten, da diese Metallgegenstände Blitze anziehen.

Im Wasser

Sofort raus aus dem Wasser! Sich im Wasser aufzuhalten ist bei Gewitter lebensgefährlich. Im Wasser verteilt sich der Blitzstrom ‚blitzartig‘ über grosse Flächen. Wegen der guten Leitfähigkeit des Wassers fliesst auch in mehr als 100 Meter Entfernung vom Einschlagsort noch Strom. Schon ein kleiner Blitz kann einen Schock und damit Ertrinken auslösen.

Bei Blitzschlag Notruf 112 oder 144 alarmieren

Die Folgen eines Blitzeinschlags beim Menschen können Gedächtnis- oder Konzentrations- sowie Seh- und Gehörstörungen sein. Auch Atem- und Herzstillstand sowie Schäden des Zentralnervensystems bei Stromfluss durch das Gehirn sind möglich.

In jedem Fall sollte bei einem Blitzschlag sofort über Notruf 112 oder 144 medizinische Hilfe alarmiert oder Erste Hilfe geleistet werden, da die meisten vom Blitz Getroffenen einen Blitzschlag überleben.