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Unermüdlicher Sommerbegleiter 2021: Regen

von Karin Ledermann
am
(Foto: Roger Blumner)

Glücklich all diejenigen, die letzte Woche die paar Tage Regenpause geniessen konnten. Der Sommer zeigt sich nicht von seiner freundlichsten Seite und so musste, wie unsereRegion berichtete, auch das samstägliche Konzert des Waterstage Festivals um einen Tag verschoben werden, da erneut Regenfälle und Gewitter über die Schweiz zogen und auch Murten nicht ausliessen.

Ich weiss nicht, wie es Ihnen ergeht. Es ist zweifelsohne mühsam, wenn die Kinder nicht in die Badi können, die Gartenparty oder Bergwanderung zum wiederholten Mal verschoben werden muss und die geplante Schifffahrt oder das Minigolf-Spiel buchstäblich ins Wasser fällt. Aber denken wir an all jene, die wirtschaftlich vom Wetter abhängig sind: Bauern, Beizer, die Schifffahrtsgesellschaft, Segelschulen, Camping- und Zeltplatzvermieter, Festival-Veranstalter, Openair-Kinos oder Openair-Konzerte, Bergbahnen, Zoos, Winzer, ...

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet halte ich meinen Missmut als finanziell Unbetroffene klein, kann man doch selbst den regnerischsten Tagen Schönes abgewinnen: Ein Blick über den mystisch anmutenden Murtensee, das andere Ufer von Wolken verhangen, sodass es einen fast dünkt, am Meer zu sein. Das Prasseln des Regens, mal sachte, mal heftig wie das Rauschen des Ozeans, fernes Donnergrollen und Blitze, die den Himmel erhellen. In den Regenpausen singt die Amsel, Schnecken ziehen ihre schleimige Spur und Möwen und Enten haben den See für sich allein. Die Luft ist klar, Wolken ändern ständig Form und Farbe, die Grautöne des Himmels vermischen sich mit dem Grau des Sees und der Strassen und beim Museum dreht unermüdlich das Wasserrad.

Wir sehnen uns nach Sonne und Wärme. Aber Verärgerung oder gar Verzweiflung helfen nicht. Stattdessen kann man ausgestattet mit Gummistiefel, Regenjacke und -hose wieder einmal wie ein Kind in eine richtig grosse Pfütze springen – das befreit und macht erst noch Spass!