Go back
Vermischtes /Leserbrief
unsereRegion

„Gute Nacht“

Als in den Jahren 2004 und 2008 grosse Kundgebungen mit 5000 - 6000 Demonstranten stattgefunden haben, führte der Druck der Bevölkerung des Seebezirks dazu, dass für den Um- und Neubau 55 Millionen Franken gesprochen wurden. Der Seebezirk hat mit 25 - 30 Millionen Franken seinen Anteil geleistet. Der Standort Merlach hat eine stark frequentierte Permanence, eine Palliativabteilung, eine medizinische- und eine geriatrische Abteilung sowie eine neurologische Rehabilitation. Das grösste Standbein ist sicher die geriatrische Abteilung mit sehr gut ausgebauten Möglichkeiten für Physio- und Ergotherapie sowie einem Therapiebad.
 
Mitte Oktober - aus heiterem Himmel - wurde vom HFR beschlossen, die geriatrische Abteilung in Merlach am 1. November 2019 zu schliessen. Scheinbar wegen Abgängen von vier Ärzten. Leider ist das nicht die Wahrheit, da in Merlach nur ein Arzt das Spital verlassen hat. Die Wahrheit ist, dass in Riaz drei Ärzte weg sind. Das war eine gut geplante Aktion der Direktion, um mit Falschmeldungen alles zu verschönern. Gleichzeitig wurden Angestellte der Geriatrie auf die anderen Standorte verteilt, einige wurden sogar nach Riaz verschoben. Ohne Voranmeldung durften sie einverstanden sein mit dem Entscheid des Spitals Freiburg. Das war eine Aktion, die so nicht tragbar ist. Sicher war auch schon seit längerem alles so geplant von der Spital-Direktion. Das Ziel ist wahrscheinlich: ,,Noyer le Lac."
 
Was die Politik betrifft, ist es eine Schande, dass weder der Gemeindeverband, noch der Oberamtmann, noch der Staatsrat oder unsere Vertreter im Grossrat sich für den Standort Merlach eingesetzt haben. Bei einem Treffen im letzten Moment mit dem Vertreter des Freiburger Spitals, Herrn Ronald Vonlanthen, medizinischer Direktor, wurde versprochen, sobald als möglich eine Lösung zu finden. Wer das glaubt, hat noch Hoffnung auf den Samichlaus. Viele Angestellte des Standorts Merlach fragen sich, was sie im Freiburger Spital noch zu suchen haben, wenn man mit dem Personal so umgeht. Es wäre höchste Zeit, dass sich die Führung des Freiburger Spitals in Personalführung weiterbildet. Es gibt ja genug offene Stellen in diesem Bereich. Die Hoffnung, dass der Standort Merlach nochmals eine Geriatrie zurückbekommt, ist gleich Null. Die Wahrheit ist, dass das Freiburger Spital mit einem solchen Vorgehen nie aus dem Dreck kommt. Mit einer solchen Führung kann ich nur sagen: ,,Gute Nacht." Freiburg ist bereit, den Seebezirk zu diskriminieren und auszuschalten vom Gesundheitsrecht jeder Person.
 
Ich sehe nur eine dauerhafte Lösung für den Seebezirk und zwar mit einer Berner Spitalgruppe zusammenzuarbeiten. Die Bevölkerung des Seebezirks hat genug. Es werden sich immer mehr Menschen in einem Berner Spital behandeln lassen. Um die Situation zu verbessern, wäre meines Erachtens eine neutrale und kompetente Untersuchung des Freiburger Spitals zwingend nötig.
 
Werner Zürcher, Meyriez
 
(eingesandt)