Projekt Greyhoundbus: Die Schweizer Strassenzulassung zum 75. Geburtstag.

Thomas Aebischer möchte den Greyhoundbus wieder instand stellen, um einerseits Ausflugsfahrten zu unternehmen und andererseits ihn als Ausstellungsbus und Bus für Events zur Verfügung stellen zu können. Seit Anfang Jahr stand der Bus in der Werkstatt von Interbus in Kerzers und wurde auf Herz und Nieren geprüft. Entgegen der ersten Annahme, dass der Originalmotor nicht mehr funktionierte, stellte sich schnell heraus, dass er noch einwandfrei lief. Nichtsdestotrotz wird der Original-Verbrennungsmotor noch mit einem Elektromotor ergänzt, um den heutigen Ansprüchen im Klimaschutz gerecht zu werden.

Im Gespräch mit unsereRegion erklärt Thomas Aebischer wie das Projekt bis anhin angelaufen ist und was die nächsten Schritte sein werden.

Wie kommt man dazu einen alten Greyhoundbus wieder auferstehen zu lassen? Was ist die Idee dahinter?
Als ich den Greyhound Silversides Ende letzten Jahres in einem Schlosshof oberhalb des Schiffenensee entdeckte, war für mich klar, dass dieses Bus-Bijou unbedingt wieder fahrbar gemacht werden soll. Meine Recherchen ergaben, dass dies der erste amerikanische Bus mit Klimaanlage, Liegesitzen und Leselampen war. Designt wurde er von Raymond Loewy, der auch die Coca-Cola-Flasche entwarf.

Also ein ganz spezieller Bus?
In der Tat, es handelt sich um einen Kult-Bus, der eine ganze Epoche des amerikanischen öV widerspiegelt. Grund genug, dieses Kulturgut der Nachwelt zu erhalten.

Wie ist das Projekt angelaufen?
Mit der Firma interBUS aus Kerzers fand ich einen Partner, der mich bei den notwendigen Arbeiten toll unterstützte. Gemäss Plan wollte ich in einer 1. Phase den Bus bis Juli 2023, zu seinem 75. Geburtstag, wieder auf die Strasse bringen. Zwar noch nicht als Reisebus, sondern als «Verkaufsfahrzeug», da die Original-Sitze noch restauriert und eingebaut werden müssen. Die 1. Phase konnte mit der erfolgreichen Motorfahrzeugkontrolle termingerecht abgeschlossen werden. Zwischenzeitlich wurde der Bus durch die Firma Cibolini in Muntelier neu beschriftet. Bei der Firma Helvetic Diesel in Wiler bei Seedorf hat er einen grossen Motorenservice erhalten.

Bist du mit dem bisherigen Verlauf zufrieden?
So ein Projekt ist wie ein Marathonlauf. Es braucht schon ziemlich viel Energie, Ausdauer und Überzeugungskraft. Mein Motto: «Wo ein Wille, da ein Weg», hat sich bis jetzt bewährt. So gesehen bin ich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Wo auch immer ich mit dem Bus auftauche, ist das Interesse und die Begeisterung gross.

Um das Ziel zu erreichen, hast du den Verein «Greyhoundbus.ch» gegründet. Was ist der Zweck und wie gross ist der Verein?
Der Verein bezweckt die Restaurierung, Instandhaltung und Betrieb des Busses mit Jahrgang 1948 für Einsätze aller Art. Um die Restaurierung zu finanzieren, werden Sponsoren benötigt. Diese sind eher bereit, einen nicht gewinnorientierten Verein zu unterstützen, als eine Privatperson. Hinzu kommt, dass in einer Vereinsform das Fortbestehen des Busses gesichert ist. Die Anzahl der Vereinsmitglieder ist noch in einem sehr übersichtlichen Rahmen – wie auch die Anzahl der Sponsoren.

Was sind die nächsten Schritte?
In der Phase 2 soll der Bus wieder die Originalsitze erhalten und als «Reisebus» immatrikuliert werden. Und dann in einer dritten Phase soll der Bus zusätzlich zu seinem Original-Dieselmotor, mit einem Elektroantrieb ausgerüstet werden. Diese beiden Phasen sind jedoch nur möglich, wenn genügend Sponsoren gefunden werden.

Wann wird der Greyhoundbus voraussichtlich das erste Mal um den Murtensee fahren?
Die erste Fahrt um den Murtensee wird am 27. Juli stattfinden.

Mehr Informationen auf der Webseite www.greyhoundbus.ch