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Konfetti, Karneval und Anruf nach Afrika

Karneval am Vorabend des ersten Advents? Die Stadtmusik Murten macht’s möglich und verwöhnte das Publikum mit einem raffiniert zusammengestellten, nuancenreich gespielten und zudem unterhaltsam präsentierten Programm.

von Alexander Schroeter
am
Dirigent Beat Weber in seinem Element.

Karneval am Vorabend des ersten Advents? Die Stadtmusik Murten macht’s möglich und verwöhnte das Publikum mit einem raffiniert zusammengestellten, nuancenreich gespielten und zudem unterhaltsam präsentierten Programm.

Das Jahreskonzert der Stadtmusik fand am ersten Adventswochenende oder – was für d’Rüebe vo Murte viel wichtiger ist – 97 Tage vor der Murtner Fastnacht statt. D’Rüebe vo Murte umrahmten mit ihren Versen und Bauernregeln das Programm auf fastnächtlich-geistreiche Art – ein überaus gelungenes Joint Venture, das dem Publikum zudem einen anekdotischen Einblick in das zu Ende gehende Stadtmusik-Jahr bot. Der Schalk der Rüebe vo Murte kannte wortwörtlich keine Grenzen, riefen sie doch während eines ihrer Kurzauftritte ein Rüebeloch-Cliquen-Mitglied an, das zur Zeit in Afrika weilt.

Auch musikalisch gab es ein Joint Venture der überraschenden Art: Für die Filmmusik zu ‘In achtzig Tagen um die Welt’ liess der Dirigent Beat Weber eine Harfe und ein Keyboard einfliegen. Das überaus bildreiche Stück – man hörte etwa Elefanten trompeten und Atlantikdampfer hornen – war fast von symphonischer Länge.

Bei einigen Stücken hat Beat Weber als Arrangeur gleich selbst einen Bezug zum Karneval hergestellt: So bearbeitete er zum Beispiel seine Guggenmusik-Version von Scharlachrot (Patent Ochsner) auf dieses Konzert hin für die Stadtmusik.

Südamerikanische Karnevalsklänge brachten dann die Tambouren mit ihrem dritten Stück in den Saal – und das Publikum damit zum Kochen! Beim Schlussapplaus mischte sich dann bei manchen doch etwas Wehmut in die Freude über das gelungene Konzert: Das war wohl das letzte Stadtmusik-Konzert in diesem Saal.