Frischer Wind beim FC Murten: Andreas Podaril übernimmt das Ruder
Neuer Präsident, neue Perspektiven: Wie Andreas Podaril den FC Murten voranbringen will

Neuer Präsident, neue Perspektiven: Wie Andreas Podaril den FC Murten voranbringen will
Der FC Murten startet mit einem neuen Gesicht an der Spitze in die Zukunft: Der Murtner Andreas Podaril wurde am 2. September an der Generalversammlung einstimmig zum Präsidenten gewählt.
Mit klaren Zielen und frischem Tatendrang möchte er den FC Murten weiterentwickeln und dabei auch den Teamgeist in den Mittelpunkt stellen. Im Gespräch mit unsereRegion erklärt der 56-Jährige, wie er den Club sportlich und finanziell stabilisieren will, welche Rolle die Jugendförderung spielt und warum die Zusammenarbeit aller im Verein entscheidend ist.
Andreas, wie fühlst du dich in dieser neuen Rolle?
Derzeit noch gut (lacht). Im Vorstand haben wir ein starkes Team und finanziell ein sehr ambitioniertes Budget. Den sportlichen Erfolg kann man planen, ob er sich auch einstellt, wird sich zeigen.

Wie planst du, den FC Murten finanziell stabil zu führen?
Durch ein positives Auftreten gegenüber Sponsoren und Gönnern. Der FC Murten soll ein verlässlicher Partner für Gemeinde, Sponsoren und andere Vereine sein. Man darf nur das ausgeben, was man sicher einnimmt - bei einem Budget über 200'000 Franken zittert man manchmal schon, ob die Rechnung am Ende wirklich aufgeht.
Welche kurz- und langfristigen Ziele hast du für den FC Murten?
Kurzfristig wollen wir in den Juniorenklassen in der Promotion spielen und mit den Aktiven- sowie Frauenteams aufsteigen.
Der ganze Verein muss ein Team werden: Vorstand, Trainer und die 400 Spielerinnen und Spieler sollen eine Gemeinschaft bilden. Jede und jeder soll stolz darauf sein, den ‘Murtenleu’ auf der Brust zu tragen.

Welche Herausforderungen siehst du auf den Club zukommen?
Neben den sportlichen Zielen liegt die Herausforderung im Spagat zwischen erfolgsorientierten und Hobby-Fussballerinnen und -Fussballern. Der FC Murten bietet derzeit beiden eine Plattform - wir heissen alle willkommen, die Spass am Fussball haben.
Gibt es geplante Veränderungen im Management oder Trainerstab?
Die eigentliche Knochenarbeit wird in den Kommissionen geleistet. Die 1. Mannschaft wird künftig von Daniele Mariano und seinem Assistenten Antonello Gizzi trainiert, beide sind in Murten aufgewachsen und haben viel für unseren Club getan.
Welche Kriterien sind entscheidend bei der Auswahl neuer Spieler?
Die Trainer und Kommissionen entscheiden letztlich über die Spielerwahl. Ich persönlich bin strikt in der Beurteilung: Spielintelligenz, Schnelligkeit, Technik und Teamgeist sind wichtig. Führungspersönlichkeiten, die das Tempo vorgeben und das Team leiten, sind entscheidend. Ob ein Spieler im Verein oder auswärts ausgebildet wurde, spielt ebenfalls eine Rolle. Junge Talente, die von Älteren lernen wollen, haben grosses Potenzial. Deshalb schaue ich mir viele Juniorenspiele an.

Welche Bedeutung hat die Jugendarbeit in deiner Strategie?
Junioren sind die Zukunft des Vereins. Deshalb bieten wir ab dieser Saison zusätzliche Spezial-Trainings an. Wichtig ist, dass sich junge Spieler bei uns wohlfühlen und nicht früh zu anderen Clubs wechseln. Den Begriff ‘Ausbildungsverein’ mag ich hingegen nicht so. Bilden wir einen Spieler jahrelang aus und er verlässt uns mit 19, sehen wir keinen Rappen. Früher gab es Ausbildungspauschalen von bis zu 4000 Franken. Heute müssen wir andere Wege finden, um unseren Junioren ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen und bleiben möchten.
Wie siehst du die Entwicklung des Frauen-Teams im Club?
Das Frauen-Team ist gleichberechtigt neben den Aktiven und Junioren. Der FC Murten gibt dem Frauen-Fussball eine Plattform mit einer grossen Juniorinnen-Abteilung. Die Bindung an den Verein ist wie bei den Junioren wichtig. Mädchen beginnen heute schon im Alter von acht Jahren vereinsmässig Fussball zu spielen. Es tut dann weh, wenn die besten nach fünf bis sechs Saisons plötzlich zu anderen Vereinen wechseln.

Wie bist du zum Fussball gekommen?
Ich bin seit meiner Kindheit ein Fussball-Maniac. Meine Juniorenzeit habe ich in Murten verbracht und spielte für Murten, Central Fribourg, Farvagny und Vully in der 2. Liga. Für Central habe ich noch in der 1. Liga gespielt und hatte einen wenig erfolgreichen Abstecher zum FC Freiburg in die damalige NLB. Mit 35 Jahren habe ich mit aktivem Fussball aufgehört und hatte noch eine super Zeit bei den Senioren des FC Kerzers. Fussball hat mir immer Spass gemacht, ich habe immer Vollgas gegeben – und ich war ein schlechter Verlierer (lacht). Irgendwann habe ich dann entschieden, keinem Ball mehr nachzujagen (lacht).
Was wünschst du dir für den FC Murten?
Einen finanziell und sportlich gesunden Verein mit hoher Akzeptanz in der Bevölkerung.
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FC Murten
Postfach 111
3280 Murten