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Leserbrief: Geplante Aufgabenentflechtung zwischen Kantonen und Gemeinden (DETTEC) führt zu mehr Bürokratie und weniger Pflege

Die Finanzierung der Spitexleistungen basiert auf drei Säulen: Krankenkasse, Restfinanzierung der Kantone und Patientenbeteiligung. Mit der DETTEC soll nun die Restfinanzierung vom Kanton an die Gemeinden delegiert werden.

Die Finanzierung der Spitexleistungen basiert auf drei Säulen: Krankenkasse, Restfinanzierung der Kantone und Patientenbeteiligung. Mit der DETTEC soll nun die Restfinanzierung vom Kanton an die Gemeinden delegiert werden.

Das aktuelle System der Restfinanzierung via Gesundheitsamt funktioniert ausgezeichnet. Es gewährleistet eine Gleichbehandlung bei der Restfinanzierung, der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung und die Sicherstellung des Datenschutzes.

Durch die Verlagerung der Rückfinanzierung vom Kanton in die GNS (7 Gesundheitsnetze) besteht die Gefahr, dass deren Umsetzung zu einer bezirksabhängigen Ungleichbehandlung führt. Ein erhöhter administrativer Aufwand seitens der freiberuflichen Pflegepersonen ist gegeben. Dieser führt dazu, dass immer weniger Zeit für die Patienten bleibt.

Freiberufliche Pflegefachpersonen müssten für die Restfinanzierung sensible Patientendaten dem GNS (öffentliche Spitex ist Teil des GNS) melden – ein Interessenkonflikt, da das GNS über die Restfinanzierung von Mitbewerbern (uns) entscheidet.

Der Aufnahmestopp von Patienten bei der öffentlichen Spitex (aktuell Spitex Sense) führt dazu, dass aus dem Spital entlassene Menschen oder Pflegebedürftige keine Versorgung mehr erhalten. Freiberufliche Pflegefachpersonen leisten einen signifikanten Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung und entlasten so auch die öffentliche Spitex massgeblich. DETTEC führt zu einer zusätzlichen Belastung bei den Arbeitsbedingungen und führt die Pflegeinitiative ad absurdum.

Das heute ausgezeichnet funktionierende Verfahren muss für die Restfinanzierung beim Gesundheitsamt belassen werden. Aus meiner Sicht garantiert nur dieses einen zumutbaren administrativen Aufwand, die Gleichbehandlung, ein einfaches Verfahren sowie den Datenschutz.

Legen Sie ein NEIN am 12. November zu mehr Bürokratie und weniger Pflege in die Urne.

Marion Jandrasits-Riedo, Meyriez
Freiberufliche Pflegefachfrau/ Wundexpertin