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Spitzenröckchen und geschulterte Gewehre

von Markus Rubli
am
Der Umzug 1926 war gemischt, es wurden alte und neue Uniformen getragen. Bis anfangs der 1970er-Jahre gehörten Kadettengewehre zum Erscheinungsbild.

Am 22. Juni feiert Murten stets sein grosses Fest und unsere Gemeinde ist seit jeher an diesem Tag im Ausnahmezustand. Dies zur Erinnerung an die grosse Murtenschlacht von 1476, als die Eidgenossen einen der schillerndsten und reichsten Fürsten des spätmittelalterlichen Abendlandes bezwungen haben. Seit Jahrhunderten nennt man diesen denkwürdigen Tag «Solennität», von den Einheimischen und Schülern liebevoll umgangssprachlich auf «Soli» abgekürzt. Eine gewisse Erinnerungskultur entwickelte sich schon bald nach der Schlacht mit dem Bau des Beinhauses im Greng (1798 zerstört, 1821/22 durch den heutigen Obelisken ersetzt). Im 18. Jh. fanden an diesem Tag u.a. feierliche Umzüge bei Amtsübernahmen durch neue Schultheissen statt. Die heutige Form der Soli entstand im frühen 19. Jh. als Schulfest mit Prämierung der besten Schüler. Mit der Gründung des heutigen Kadettenkorps im Jahre 1835 erhielt das Fest im Wesentlichen die heutige Form, natürlich gab’s von Generation zu Generation grössere und kleinere Anpassungen.

Ich habe für diese kleine Präsentation historischer Bilddokumente wieder einmal in meinem grossen Soli-Dossier geblättert und staune immer wieder, dass trotz dem steten Wandel in der Mode und in der Uniformierung sowie im Ablauf des Anlasses viel aus der Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben ist.

Hier finden Sie das Programm der diesjährigen Solennität: Dies ist das Programm der Solennität 2019