Mit Faustkeil, Kettenhemd und PET-Flasche – LACabane in Muntelier wiedereröffnet
Rost wird im Normalfall eliminiert – seit der Expo 02 in Murten und speziell in Muntelier wird Rost aber inszeniert. Und nach einer Totalsanierung der Tragkonstruktion darf die Inszenierung wohl noch mindestens 20 Jahre weitergehen.
Rost wird im Normalfall eliminiert – seit der Expo 02 in Murten und speziell in Muntelier wird Rost aber inszeniert. Und nach einer Totalsanierung der Tragkonstruktion darf die Inszenierung wohl noch mindestens 20 Jahre weitergehen.
Am Samstag wurde die LACabane in Muntelier wiedereröffnet. Einer der letzten Zeugen der Expo 02 in der Region drohte im Wasser zu versinken: Die Pfähle, die ursprünglich verwendet worden waren, waren aus Tannenholz - eine Holzart, die im Wasser relativ schnell verrottet. Ganz nach dem Vorbild der Pfahlbauer, die vor rund 3000 bis 6000 Jahren denselben Uferstrich besiedelten, wurden jetzt neun Eichenpfähle verwendet. Gemäss Alfred Münger, Präsident des Vereins LACabane, zwar nicht die kostengünstigste Variante, aber die am besten passende. Und so sollte die Stahlkonstruktion von Jean Nouvel weitere zwanzig Jahre vor sich hinrosten können.
Im kompakten Ausstellungsraum gibt es bis Ende August wundersames zu sehen: Fundgegenstände aus dem Wasser in Ufernähe, die die Geschichte der Region der letzten Jahrtausende und bis heute erzählen. Sicheln und Faustkeil, das Fragment eines Kettenhemdes und schliesslich auch eine PET-Flasche. Alles Spuren der Menschen, die hier wohnen oder wohnten. Und zu Recht wird man sich fragen: Was ist nur Abfall und Umweltverschmutzung und ab wann werden solche Abfälle zu spannenden Zeitzeugen? Die Ausstellung wird von einer informativen Video-Animation – auch in 3D zu geniessen – begleitet.
Insgesamt eine stimmige Ausstellung für die Wiedereröffnung der LACabane, mit passendem Bezug zum Ort des Geschehens – und eine gelungene Zusammenarbeit des Förder-Vereins mit dem Museum Murten.
Infos zu den Öffnungszeiten: lacabane-muntelier.ch