Go back

Vom Ursprung des Räbeliechtliumzuges

von Marianne Oppliger
am
So sieht das selbstgemachte Räbeliechtli aus.

Die Tradition des Räbeliechtliumzuges zurückzuverfolgen ist schwer. Schon um 1920 wurden in Gebieten im Kanton Zürich Lichterumzüge beobachtet, welche mit dem Ende der Ernte in Zusammenhang gebracht werden konnten. Die Räbe ist eine der zuletzt geernteten Feldfrüchte und galt im Mittelalter als Grundnahrungsmittel, bevor die Kartoffel nach Europa importiert wurde.

Heutzutage gelten Sauerrüben eher als verstaubte und nicht wirklich trendige Gemüse und sind in der Schweizer Küche weniger bekannt. Sie können jedoch mit verschiedenen Beilagen roh oder gekocht zubereitet werden. Überraschen Sie Ihre Gäste mit Sauerrüben - Sei es zum Beispiel als Salat, Kuchen oder zusammen mit Sauerkraut als Gratin!

Ähnliche Traditionen wie der Räbelichtliumzug wurden auch zum Anlass des St.Martin-Tages, der im deutschsprachigen Raum praktiziert wird, sowie der Bochselnacht in der Ostschweiz, wo Kinder mit Runkelrüben durchs Dorf ziehen.

In Murten zieht der leuchtende Tazelwurm schon seit den 70er-Jahren durch die Gassen und erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Kinder tragen ihr Lichtlein mit Stolz durch die dunklen Gassen und vergessen dabei die Finsternis der Nacht, die dem einen oder anderen Kind nicht ganz geheuer ist.

Ig bi mit mym Räbeliechtli unterwägs hüt zNacht und ig lüchte wie das Liecht, wo alles häller macht.

Die wunderschönen Kunstwerke werden am Vortag in den Kindergärten/Basisstufe zusammen mit den Eltern, oder auch abends ohne Kind und nur mit den Vätern, geschnitzt. Neu ziehen auch die Kindergartenklassen von Cressier mit durchs Stedtli und so zählt der Umzug mittlerweile um die 200 Kinder - ein langer, leuchtender Tazelwurm!

So wird ein Räbeliechtli gebastelt