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Murten und Umgebung /Leserbrief
unsereRegion

Zweifelhafte Massentierhaltung

Der Bau einer Hühnermasthalle für 9000 Tiere auf 600 Quadratmetern Fläche auf der Adera in Murten wird von den Bewohnern der umliegenden Liegenschaften bekämpft (unsereRegion berichtete: Anwohner reichen Petition gegen geplante Masthalle auf der Adera ein). Erstaunlicherweise wird die Geruchsbelästigung thematisiert, nicht das Tierwohl, wo doch oft bis zu zehn Hühner oder mehr bis zum Abtransport ins Schlachthaus auf einem Quadratmeter Fläche leben müssen. Eng eingepfercht sterben dabei immer wieder Tiere den Tod als Ware. Das Skelett hat kaum Zeit, sich tragfähig zu entwickeln.

Die Schweiz hätte ein gutes Tierschutzgesetz. Darin werden Belastungen, denen Tiere durch Nutzung ausgesetzt werden, explizit verboten. Der erforderliche Sachkunde-Nachweis ab einer gewissen Anzahl Tiere muss mit engmaschigen Veterinär-Kontrollen verbunden sein, streng nach Tierschutzgesetz. Doch es gibt sie noch, Nutztierhalter mit Herz und Verstand.

Zehntausende Bäuerinnen arbeiten in der Landwirtschaft täglich mit, angeblich gilt ein Grossteil als nicht erwerbstätig. Korrekt wäre, diese Bäuerinnen als erwerbstätige Personen wahrzunehmen, statt die entartete Tierhaltung durch den Bund mit unseren Steuergeldern in Millionenhöhe auch noch zu unterstützen.

Wir leben in einer Zeit, in der erkennbar wird, dass Fleisch aus abartiger Haltung auch die durchlebte Bitterkeit speichert - langfristig uns zum Schaden, obwohl jeweils auf der Verpackung steht "aus tierfreundlicher Haltung", was immer darunter zu verstehen ist.   
             
 

Kathrin Gammenthaler, Meyriez