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Freiburger Landwirtschaft: Wohin führt der Weg? (1/2)

Ende Oktober wurde der Landwirtschaftsbericht 2024 veröffentlicht. In einem ersten Artikel durchleuchten wir die aktuelle Lage der Landwirtschaft im Kanton anhand dieses Berichts.

von Rainer Menning
am
Der Landwirtschaftsbericht 2024 sieht die Zukunft der Bauern durchzogen.

Ende Oktober wurde der Landwirtschaftsbericht 2024 veröffentlicht. In einem ersten Artikel durchleuchten wir die aktuelle Lage der Landwirtschaft im Kanton anhand dieses Berichts.

«Besser produzieren: ja, weniger produzieren: nein!» lautete die Devise, welche Didier Castella, Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD), bei der Präsentation des Landwirtschaftsberichtes 2024 verlauten liess. Die Landwirtschaft sei äusserst resilient und könne sich anpassen, so Castella weiter. Die Rahmenbedingungen für die Landwirte  entwickeln sich jedoch laufend weiter und heute bestehen starke Interessenkonflikte.

Bauernproteste: Der Weckruf im Frühjahr
Wir erinnern uns: Im Frühjahr gab es schweizweit Bauernproteste, welche auf das Spannungsfeld der heutigen Nahrungsmittelproduktion hinweisen sollten. Die Landwirte müssen den Spagat wagen zwischen einer genügenden Landesversorgung mit Lebensmitteln und den Ansprüchen der Konsumenten und der Grossverteiler. Dazu kommen die bürokratischen Hürden, welche den Landwirten von Seiten des Staates und Verbänden auferlegt werden.

Freiburger Landwirtschaft wichtig für Ernährungssouveränität
Der Landwirtschaftsbericht präsentiert den aktuellen Zustand der Freiburger Landwirtschaft. Er dient als roter Faden für einen Bereich, dem im Kanton Freiburg eine zentrale Rolle zukommt. Jeder fünfte Arbeitsplatz im Kanton Freiburg ist ein Arbeitsplatz im Lebensmittelsektor und jedes fünfte landwirtschaftliche Erzeugnis der Schweiz hat mit dem Kanton Freiburg zu tun. Rund 60 Prozent des Kantonsgebiets sind der Landwirtschaft gewidmet. So gesehen trägt der Freiburger Agrarsektor einen wichtigen Teil zur Ernährungssouveränität des Landes bei.

Kanton erkennt "Legitimität" der Proteste
Die wirtschaftliche Unsicherheit, der steigende Verwaltungsaufwand, der Klimawandel und die gesellschaftliche Entwicklung sind die Hauptfaktoren, die Anlass zur Sorge geben, und der «Révolte agricole» vom Frühjahr 2024 zugrunde liegen, schreibt der Kanton Freiburg in einer Medienmitteilung.

Standortbestimmung
Der Kanton Freiburg ist sich der grossen Herausforderungen bewusst und engagiert sich umso mehr, als die Landwirtschaft sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich und kulturell ein wichtiger Sektor ist. Die regelmässige Ausarbeitung des Landwirtschaftsberichts ermöglicht eine Standortbestimmung, die Auswertung der ergriffenen Massnahmen und die Anpassung und Bestätigung der Vision.

Freiburger Interessen national vertreten
Die gegenwärtige Phase ist entscheidend, da der Bund zurzeit über die Agrarpolitik30 berät. Es ist deshalb grundlegend, die freiburgischen Standpunkte geltend zu machen und sich für eine professionelle, produktive, sowie umwelt- und tierfreundliche Landwirtschaft einzusetzen, die die Lebensqualität der Landwirtinnen und Landwirte achtet.

Standpunkt von der Basis
In einen zweiten Artikel erklärt uns der Murtner Landwirt Stefan Krähenbühl seine Sicht der Dinge. Krähenbühl war bei den Bauernprotesten im Frühjahr anwesend. Sein Betrieb Biohof am Murtensee liegt in der Gemeinde Greng.

Der ausführliche Landwirtschaftsbericht kann hier (www.fr.ch) heruntergeladen werden.