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Tschüss Murten on Ice

Corina Dolder übergibt die Projektleitung von Murten on Ice per Mitte Juni an Sarah Eggenschwiler und verlässt Murten Tourismus. Unsere Region hat sie zum Interview geladen. Das Gespräch führte Regionautin Ruth Wasserfallen.

von Ruth Wasserfallen
am

Corina Dolder übergibt die Projektleitung von Murten on Ice per Mitte Juni an Sarah Eggenschwiler und verlässt Murten Tourismus. Unsere Region hat sie zum Interview geladen. Das Gespräch führte Regionautin Ruth Wasserfallen.

Wie lange warst du für Murten on Ice tätig?
Die Eisbahn wurde am 11.11.2011 um 11.11 Uhr eröffnet und im Januar 2012 habe ich bei Murten Tourismus angefangen, aber als Gästeberaterin und für die Buchhaltung. Das Projekt wurde im Jahr 2011 innerhalb weniger Monate unter dem Lead von Murten Tourismus aus der Taufe gehoben. Die strategische Leitung, die Finanzierung, das Sponsoring, Bewilligungen einholen, sowie zahlreiche administrative Aufgaben waren schon damals bei Murten Tourismus angesiedelt. 2 Privatpersonen (Urs Marthaler und Daniel von Känel) führten das Projekt vor Ort mit riesigem Aufwand und viel Herzblut zusammen mit 34 Helfenden. Danach wurde das Leiter Team vor Ort mit einer Helferbetreuung (Brigitte Marthaler) verstärkt.
Das Projekt wurde rasch zu einem Erfolg und war über die Region hinaus schon bald ein beliebter Wintertreffpunkt. Während den ersten Jahren wurde das Projekt Murten on Ice professionalisiert, so hat Murten Tourismus im Laufe der Zeit immer weitere Aufgaben übernommen und ich wurde irgendwann Projektleiterin.

Was waren deine Hauptaufgaben?
Das Projektteam von Murten on Ice ist für die strategische Ausrichtung, Sponsoring und Zukunftsplanung zuständig. Die Projektleitung für das Operative: Alle Fäden sind bei mir zusammen gelaufen und ich habe von A - Z geplant, koordiniert, betreut und begleitet. Die Professionalisierung nahm von Jahr zu Jahr zu. Immer musste geschaut werden, dass die Strukturen angepasst werden. Mit der Zeit wurden zum Beispiel Bereichsverantwortliche ausserhalb von Murten Tourismus gesucht, damit vor Ort die Qualität gehalten und Wissen, gerade in Bezug auf die Eisproduktion und -bewirtschaftung angeeignet werden konnte.

Was waren die grössten Herausforderungen?
Sicher war es anspruchsvoll im agilen Betrieb von Murten Tourismus die richtigen Strukturen zu finden und die mittlerweile 140 Helfenden gut zu begleiten. Aber die grösste Hürde war sicher Corona gewesen. Schutzkonzepte à go go und die Quadratur des Kreises mit Öffnen – Schliessen – geschlossen werden. Praktisch jeden Tag etwas Neues und anderes: Masken, keine Klassenmischung, Zertifikate kontrollieren usw.

Wie habt Ihr das gemeistert?
Ehrlich gesagt: Ohne Handy und E-Mail wäre es wohl kaum zu bewerkstelligen gewesen. Man konnte dank diesen Hilfsmitteln, die Helfenden jederzeit rasch und unkompliziert erreichen und über die neuen Richtlinien informieren. Trotz allem, es war eine interessante Zeit und hat mich gelehrt jeden Tag so zu gestalten, wie es möglich war, einfach Tag für Tag vorwärts.

Murten on Ice ist ja die Eisbahn mit dem Herzen, wie kam sie zu diesem Namen?
Das Projekt ist ja schon mit ganz viel Herzblut gestartet und es ist das schönste Projekt, das man sich vorstellen kann. Ein richtig verbindendes Generationenprojekt, das von 34 auf 140 Helfende gewachsen ist. Es spielt keine Rolle wie alt jemand ist, woher du kommst, was du machst oder gemacht hast. Alle sind mit viel Herzblut dabei. Junge legen mal das Handy weg und ältere schätzen die vielfältigen Kontakte. Aber das Geheimrezept ist sicher auch die tolle Stimmung auf und neben der Eisbahn.

Was wünschst du dir persönlich für die Zukunft der Eisbahn?
Dass es so weitergehen kann und die familiäre Heiterkeit erhalten bleibt. Sarah Eggenschwiler wird sicher Sachen anders machen, aber das wird gut. Ich bin zuversichtlich, dass alle ihre Offenheit behalten und sich auch an neue Formen gewöhnen werden. Änderungen werden sicher kommen. Aber es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Was wird dir am meisten fehlen?
Seufzer: Die Leute und alle Helfenden. Mit einer 40 %-Stelle so einen coolen Job mit so viel Verantwortung und Flexibilität zu bekommen ist sicher einmalig. Und ja, es tut weh wegzugehen und bricht mir fast das Herz, aber mir fehlt etwas der Challenge: Es beginnt sich zu wiederholen, die Strukturen sind gefestigt, die Organisation stimmig. Es ist auch schön, ein geschnürtes Päckchen weiterzugeben und wer weiss, vielleicht gehöre ich ja auch mal zum Kreis der vielen Helfenden?