«Unterwegs» von Elisabeth Daly-Paris in Murten

In ihren Acrylbildern wählt sie eher dezente Farbtöne, die sie dünn aufträgt, sodass sie einander transparent überdecken und teilweise fliessend ineinander übergehen. Dabei entsteht im Gegensatz dazu auch die Möglichkeit von stark abgegrenzten Kontrasten. Weite und Tiefe im Hintergrund der konkreten oder abstrakten Flächen und Linien lassen Kulissen entstehen, die als dreidimensional wahrgenommen werden.

Aber auch reale dreidimensionale Kunst fügt sich auf dunklem Hintergrund in ihrem Atelier oft zusammen, wo sich rostige Metallteile, alte Militärgürtel, Bülacher-Drahtbügel, Schraubenfedern und viel Ähnliches angesammelt haben.

Beim Arbeiten beginnt sie mit einer Idee und verfolgt diese, bis neue, zufällige Sichtweisen ihre Vorstellung durchkreuzen und sie vom geplanten Weg abzweigen lassen. So entsteht etwas, das die ursprüngliche Vorstellung teilweise oder ganz verschwinden lässt.

Reisen durch Lateinamerika

Auf ihrer früheren Reise als Tramperin durch Lateinamerika hatte sie für ihr künstlerisches Schaffen keine Malfarben zur Verfügung. Sie arbeitete während einem halben Jahr auf einem grossen Campingplatz in den argentinischen Dünen am Meer, reinigte die Sanitäranlagen und entfernte den Müll in den Büschen.

Die Farben fehlten, aber sie hatte eine Nagelschere. Sie begann in der Art von Simmentaler Scherenschnitten kleine Bilder zu schneiden: Gürteltiere und Viscachas in den Zwischenräumen der Baumwurzeln, zu Angelhaken aufspringende Fische, Kolibris und Möwenschwärme. Auf Doppelkarten geklebt, kauften sie die Touristen aus Buenos Aires als Andenken und sie schnitt bald täglich auf Bestellung.

Später besuchte Elisabeth Daly-Paris sieben Mal die Sommerakademie Salzburg, lernte verschiedene Techniken kennen und begann nebst der Malerei und der Kreation von Objekten auch mit Installationen, Performance und Videokunst aufzutreten.

Herzliche Einladung zur Vernissage am 8. Juli von 15 bis 19 Uhr.