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Staatsrat Freiburg: Millionenpaket, um die regionalen Medien zu unterstützen

Die Medienlandschaft befindet sich im Umbruch. Die Digitalisierung und die ständig steigenden Kosten setzen den klassischen Medien im Kanton zu. Der Staatsrat unterstützt diese nun mit einer Finanzspritze.

von Kanton Freiburg
am

Die Medienlandschaft befindet sich im Umbruch. Die Digitalisierung und die ständig steigenden Kosten setzen den klassischen Medien im Kanton zu. Der Staatsrat unterstützt diese nun mit einer Finanzspritze.

Die finanzielle Unterstützung der Medien erfolgt in der Regel auf Bundesebene. Der Kanton Freiburg geht nun aber einen Schritt weiter – oder besser gesagt einen Schritt schneller – als der Bund. Wie der Kanton Freiburg mitteilte, habe der Staatsrat beschlossen, «bis neue Lösungen auf Bundesebene präsentiert werden, die Medien der Region Freiburg vorübergehend punktuell zu unterstützen. Die beschlossenen Massnahmen, zielen darauf ab, deren Investitionskapazität zu steigern und die Medienkompetenz der Jugendlichen zu stärken.»

Konkret bedeutet das, dass der Kanton in den nächsten vier Jahren maximal 3,75 Millionen Franken für die Umsetzung der verschiedenen Massnahmen zur Unterstützung der regionalen Medien locker machen wird – und das berechtigt.

Pressevielfalt nicht gefährden

Der Kanton Freiburg verfügt über eine Vielfalt von Medien, die das Geschehen im Kanton aus unterschiedlichen und komplementären Perspektiven beleuchten. Aufgrund der Strukturkrise, in der sich die Medien seit mehreren Jahren befinden, ist dieser journalistische Reichtum mehr und mehr gefährdet. In den vergangenen Monaten wurde in den Redaktionen auf Freiburger und auf Landesebene ein Stellenabbau angekündigt, der ein reales Risiko für die Medienvielfalt birgt (unsereRegion berichtete: Junge zum Zeitungslesen animieren und dabei die Freiburger Presselandschaft retten).

Nicht auf Bundeshilfe warten

Die direkte und indirekte Unterstützung der Medien erfolgt fast ausschliesslich auf Bundesebene. Der Staatsrat ist mit dieser Aufgabenteilung einverstanden und will nicht anstelle der Bundesorgane treten. Er ist auch der Ansicht, dass es Aufgabe der Medien ist, innovativ zu sein. Da jedoch kurzfristig keine neuen Hilfen auf Bundesebene geplant sind, ist der Staatsrat auf mehrere Vorschläge für Beiträge auf kantonaler Ebene eingetreten.

Zeitlich begrenzte Hilfe

Für seinen Entscheid stützte er sich auf die Gespräche, die im Rahmen von zwei Runden Tischen zwischen Herbst 2022 und Frühjahr 2023 mit den Freiburger Medien stattgefunden haben. Die angebotenen Hilfen sind indirekt und zeitlich begrenzt. Sie zielen darauf ab, punktuell die Investitionen der regionalen Medien in Projekte zur Digitalisierung ihrer Aktivitäten zu unterstützen und die Medienkompetenz der Jugendlichen zu stärken.

Investitionshilfen

Die Investitionen in den digitalen Wandel sind von grösster Bedeutung für die Medien. Aufgrund dieser Feststellung wird der Staat Digitalisierungsprojekte der Freiburger Regionalmedien während vier Jahren im Rahmen des Gesetzes über die Wirtschaftsförderung sowie des Reglements über die Wirtschaftsförderung unterstützen. Ein Gesamtbetrag von 1,8 Millionen Franken wird als Investitionshilfe in dieser Form in Betracht gezogen.

Schulung in Medienkompetenz

Der digitale Wandel führt dazu, dass sich der Medienkonsum rasch verändert, was für junge Menschen ganz besonders gilt. Die Sensibilisierung für den Umgang mit Informationen und die Aufwertung von Angeboten, sofern sie eine kritische Analyse des Geschehens sind in diesem Zusammenhang von grosser Bedeutung.

Der Staatsrat hat beschlossen, die Medienkompetenz an den Freiburger Schulen durch zwei Massnahmen zu fördern:

  • Als Erstes wird der Staat bei den Medien digitale Lehrmaterialien zur Förderung der Medienkompetenz an den Schulen ausschreiben.
  • Als Zweites möchte der Staatsrat die bestehende Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den regionalen Medien im Rahmen von pädagogischen Projekten verstärken.

Gratisabonnemente für 18-Jährige 

Der Staat wird ab diesem Jahr allen jungen Einwohnerinnen und Einwohnern im Alter von 18 Jahren, ein einjähriges Digitalabonnement einer Regionalzeitung gewähren. Die Vorlage ist noch im Grossen Rat zur Absegnung.