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Einer alten Sehnsucht folgend erkundet Benno Schneuwly Europa mit dem Fahrrad

Benno Schneuwly aus Salvenach war im Sommer während sechs Wochen mit dem Fahrrad in Bulgarien unterwegs. Im Nachhinein nimmt er uns mit auf die Reise.

von Rainer Menning
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Benno Schneuwly aus Salvenach war im Sommer während sechs Wochen mit dem Fahrrad in Bulgarien unterwegs. Im Nachhinein nimmt er uns mit auf die Reise.

Benno Schneuwly aus Salvenach war im Sommer während sechs Wochen mit dem Fahrrad in Bulgarien unterwegs. Im Gespräch mit unsereRegion erklärt er, wie es dazu kam und was die Faszination - ein Land im gemütlichen Tempo mit dem Fahrrad zu entdecken – ausmacht. Ebenfalls erzählt er, was im nächsten Jahr auf dem Plan steht und wir erfahren ausserdem, weshalb das Führen eines Reisetagebuches in Papierform überflüssig wird.

Benno Schneuwly

Benno Schneuwly, wie kam es zu dieser Reise?
Das Reisen mit dem Fahrrad ist bei mir kein spontaner Einfall, eher eine alte Sehnsucht. Ich versuche sie in den letzten Jahren mehr und mehr umzusetzen. Das Fahrrad habe ich schon 1992 gekauft und von da an hin und wieder eine kleine Reise unternommen, jedoch maximum zwei Wochen. Letztes Jahr hatte ich mich dann zu einer vierwöchigen Tour entschieden, von Bosnien über Kroatien, Slowenien, Österreich, Süd Tirol und zurück in die Schweiz. Und nach dieser Reise wurde mir klar, dass ich auf der Reise mit dem Rad mehr Zeit brauche, um auch mal unterwegs pausieren zu können. So sind es in diesem Jahr sechs Wochen geworden.

War eine spezielle Vorbereitung notwendig - oder einfach "Uf und dervo"?
Die Vorbereitung der Reise bestand grösstenteils aus der Routenplanung und deren Topologie zu studieren. Das ist wichtig für eine sechswöchige Reise. Weiter hatte ich mir alle Sehenswürdigkeiten herausgepickt, die ich mir ansehen wollte. Daraus habe ich mir dann eine geplant. Das Fahrrad habe ich mit Ersatzteilen ausgestattet und die Lichtanlage neu aufgebaut. Dann noch den Flug und das erste Hotel bei der Ankunft in Sofia gebucht. Mehr brauchte es nicht als Vorbereitung.

Wieso das Tracking über die Webseite «Polarsteps»?
Das Tracking mit Polarsteps ist praktisch, weil diese Applikation das Aufzeichnen der Route mittels der gemachten Fotos auf den richtigen Ort auf der Karte platziert. Im Nachhinein muss man die Orte nicht mühselig zuordnen - insofern man überhaupt noch weiss, wo die Fotos geschossen wurden. Und am Schluss der Reise kann die ganze Reise als Fotobuch generiert werden und zum Drucken in Auftrag gegeben werden, wobei dann noch meist Korrekturen in den Ortsnamen notwendig sind. Es kann noch Text ergänzt oder abgeändert werden. Das ist für mich auch in zeitlicher Hinsicht ein Vorteil. Das Ganze kann auch als Tagebuch gelten.

Wieso gerade Bulgarien?
Bulgaren deswegen, weil es eine interessante Kultur hat, an das Schwarze Meer grenzt und eine Schrift hat, die ich nicht lesen kann. Ausserdem war es ein weiteres Land, dass ich noch nicht kannte.

Wie ist es dir während der Fahrt ergangen?
Die Reise hatte viele schöne Momente, aber auch körperlich härtere Momente. So etwa der erste Fahrtag mit 40° Grad und zu wenig Wasserreserven. Und dann die letzte Woche im Balkan-Gebirge wo ich das Rad während rund 13 Kilometern auf 2500 Metern (Höhe über dem Meeresspiegel) geschoben habe. Mental bin ich aber nie ans Limit gekommen.

Das schönste Erlebnis, das in Erinnerung bleibt?
Die schönste Erinnerung besteht aus all den Momenten, wo ich mit den verschiedenen Menschen in Kontakt kam, die mir zuwinkten, ein Lachen spendeten und ein paar Worte austauschten oder aus dem Auto «Bravo» zuriefen - und natürlich, auch wenn ich mit Wasser beschenkt wurde.

Wie sind die Bulgaren zu velofahrenden Touristen?
Die Bulgaren sind im Allgemeinen sehr nett zu den Radfahrern, haben aber nach meinem Eindruck nicht viel mit Radfahren am Hut.

Gibt es Pläne für eine nächste Reise?
Für eine mögliche nächste Reise habe ich einmal drei Länder zur Auswahl: Albanien, Georgien oder Türkei. Welches Land genau, entscheide ich erst im nächsten Frühling. Ich mache das jeweils auch von der politischen Lage oder von den aktuellen Reisemöglichkeiten abhängig.

Einige Eindrücke von der Reiseroute in Bulgarien

Die Reiseroute und weitere Fotos von der Bulgarienreise sind auf der Webapplikation «Polarsteps» ersichtlich.