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Super Puma der Armee überflog zwecks Strahlenmessung die Region Avenches

In der Region Avenches war in den letzten Tagen ein tieffliegender Super Puma der Schweizer Armee zu beobachten, der nicht nur sichtbar, sondern aufgrund seiner niedrigen Flughöhe auch deutlich hörbar war. Das warf bei einigen Fragen auf.

von Esther Zangger
am
Bild: Kompetenzzentrum ABC-KAMIR

In der Region Avenches war in den letzten Tagen ein tieffliegender Super Puma der Schweizer Armee zu beobachten, der nicht nur sichtbar, sondern aufgrund seiner niedrigen Flughöhe auch deutlich hörbar war. Das warf bei einigen Fragen auf.

Unsere Region hat bei Stéphane Maillard vom Kompetenzzentrum ABC-KAMIR der Schweizer Armee nachgefragt.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Der Helikopter erzeugte ungewohnten Lärm, was bei einigen Menschen Unbehagen auslöste, insbesondere, weil er in niedriger Höhe von etwa 90 Metern über ihre Köpfe hinwegflog. «Es handelte sich hierbei lediglich um Trainingsflüge, die seit dem 11. September stattfanden. Zusätzlich dienten sie dazu, die normale radiologische Situation zu erfassen», beruhigt Stéphane Maillard.

Derzeit besteht kein besonderes radiologisches Risiko. Stéphane Maillard: «Die Auswahl der Gebiete orientiert sich lediglich an der Fortsetzung der systematischen Messung der Schweiz. Die Prioritäten werden mit den zuständigen zivilen Behörden abgestimmt und entsprechend Bevölkerungsdichte und Infrastruktur festgelegt.»

Kompetenzzentrum ABC-KAMIR

Das Kompetenzzentrum ABC-KAMIR ist eine spezialisierte Organisation der Schweizer Armee für alle Belange im Zusammenhang mit nuklearen, biologischen und chemischen Risiken sowie der Kampfmittelbeseitigung und der Minenräumung. Als Teil des Trainings von Spezialisten wird in einer jährlichen Messkampagne die Radioaktivität mittels Flügen erhoben. Die so erhobenen Daten dienen der Aktualisierung der radiologischen Situation in der Schweiz und als Basis in Notfallsituationen.

Bild: Kompetenzzentrum ABC-KAMIR

Radiometrische Messflüge

Bei radiometrischen Messflügen sammelt ein Helikopter in einer Höhe von etwa 90 Metern Daten zur Radioaktivität am Boden. Dabei folgt er einem systematischen Muster mit parallelen Linien im Abstand von jeweils 250 Metern, um das Gebiet umfassend zu untersuchen. Diese Flüge ergänzen die permanent laufende externe Strahlungsüberwachung durch verschiedene Messgeräte. Dadurch kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossflächig erfasst werden, was die Identifizierung von Abweichungen vom Normalzustand bei Verdacht auf erhöhte Radioaktivität erleichtert.

Die gesammelten Daten werden zur Aktualisierung des nationalen radiologischen Kenntnisstands verwendet und dienen als Vorbereitung auf die Bewältigung von Notfällen. Die Ergebnisse werden in Zusammenarbeit mit anderen relevanten nationalen Behörden geteilt. Die Auswahl der Fluggebiete erfolgt in enger Abstimmung mit zivilen und militärischen Partnern, wobei Faktoren wie Bevölkerungsdichte und nationale Infrastruktur, einschliesslich wichtiger Verkehrswege, berücksichtigt werden.

«Dieses Jahr erstreckte sich unser Kontrollgebiet grob von La Brevine bis Bulle und von Echallens bis Avenches mit zusätzlichen Gebieten im Chablais und in der Region Spiez», erklärt Stéphane Maillard. «Murten wird voraussichtlich 2024 Teil des Programms sein.»

Um die Lärmbelastung für die Bevölkerung möglichst gering zu halten, wurde zwischen 12 Uhr und 13 Uhr eine Mittagspause gemacht.

Die Trainingsmessflüge endeten heute Freitag um 17 Uhr. «Wir haben nun unsere Flüge abgeschlossen und erfreulicherweise, aber wie auch erwartet, keine Anomalien beobachtet», so Stéphane Maillard. «Nun werden die Daten im Detail analysiert.»