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250'000 Franken für die Stärkung des Beratungsangebot der Caritas in den Bezirken

Der Kanton Freiburg unterstützt das Projekt der Caritas für Beratungsdienste in den Bezirkshauptorten mit einem Beitrag von 250'000 Franken. Ziel dieser Massnahme ist die Armutsbekämpfung - auch im Seebezirk.

von Kanton Freiburg
am
Symbolbild (c) pixabay

Der Kanton Freiburg unterstützt das Projekt der Caritas für Beratungsdienste in den Bezirkshauptorten mit einem Beitrag von 250'000 Franken. Ziel dieser Massnahme ist die Armutsbekämpfung - auch im Seebezirk.

Die Caritas verzeichnete im Jahr 2023 eine Zunahme der Beratungen um 70 Prozent und bestätigt damit die Ergebnisse des aktuellen Berichts über die soziale Situation und Armut. Wie der Kanton Freiburg am 26. Januar mitteilte, werden deshalb in einer befristeten Massnahme 250'000 Franken für die Stärkung des Angebots in den Bezirken bereitgestellt. Dank dieser Massnahme können bis Ende März 2025 in den Hauptorten Sprechstunden der Caritas angeboten werden, in denen armutsgefährdete Personen über ihre Ansprüche auf Sozialleistungen informiert und bei den Formalitäten begleitet werden.

Hohe Zahl an armutsgefährdeten Personen

Wie aus dem aktuellen Bericht über die soziale Situation und die Armut hervorgeht, beläuft sich die Zahl der armutsgefährdeten Personen im Kanton auf über 25'000, wobei ein Teil dieser Personen keine Leistungen beansprucht. Diese Erkenntnis gibt Anlass zu grosser Sorge. Die Gründe für den Nichtbezug sind insbesondere Schwierigkeiten bei Behördengängen, und ein eingeschränkter oder fehlender Zugang zu digitalen Hilfsmitteln. 

Überschuldung vorbeugen

Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage und der steigenden Lebenshaltungskosten befinden sich einige Haushalte in grossen Schwierigkeiten. Der Nichtbezug von Sozialleistungen kann dabei zu einer Verschärfung dieser Situation mit schwerwiegenden Folgen führen: Verschlechterung der sozialen und gesundheitlichen Bedingungen, Überschuldung, Wohnungsverlust oder Auswirkungen auf die Kinder. 

Hilfe für die Betroffenen

Die geplanten Liaisonberatungsdienste der Caritas Freiburg tragen dazu bei, betroffene Personen zu ermitteln und das Risiko des Nichtbezugs von Leistungen zu erkennen und zu antizipieren. Darüber hinaus werden die Betroffenen begleitet, um ihnen den Zugang zu Leistungen, auf die sie Anspruch haben, zu erleichtern. Diese befristete Präventivmassnahmen ermöglichen eine bessere Erfassung der Problematik. Dabei knüpfen sie an bestehende Aktivitäten der Caritas an und profitieren von deren Kompetenz in diesem Bereich. Das Projekt wird vom kantonalen Sozialfonds mit 250'000 Franken unterstützt und läuft bis Ende März 2025. 

Auch in Murten

Die Liaisonberatungen werden in Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden und den lokalen Vereinen schrittweise in Freiburg, Bulle, Tafers, Murten, Romont, Châtel-St-Denis und Estavayer-le-Lac eingeführt. Das Projekt stösst bei den Gemeinden auf grosse Zustimmung und dank einer Evaluation können später Lehren daraus gezogen werden. 

Rund 10 Prozent sind arm oder armutsgefährdet

Zur Erinnerung: Die Armutsquote im Kanton beläuft sich auf 2,2 Prozent, das heisst 6513 Personen (4056 Haushalte) sind von Armut betroffen. Zudem sind mehr als 25'000 Personen, also 8 Prozent der Freiburger Bevölkerung, unmittelbar armutsgefährdet, was durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und anderer Krisen noch verstärkt wird.