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Politik /Kommentar
Die Mitte See

Für eine glaubwürdige Familienpolitik

Der Vorstand der CVP des Seebezirks spricht sich bei den Abstimmungen vom 27. September für ein Nein bei der Begrenzungsinitiative der SVP, ein JA für das Jagdgesetz und ein deutliches JA zum Kauf neuer Kampfjets aus. Der breit beladene Abstimmungssonntag hat aber vor allem auch eine grosse familienpolitische Bedeutung. Mit der Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs und der Erweiterung der steuerlichen Abzüge bei der Kinderbetreuung kommen zwei CVP-Vorstösse vors Volk, die primär Familien helfen sollen. Für beide Vorlagen empfiehlt die CVP ein klares JA einzulegen, damit in der Schweiz endlich auch für Mittelstandsfamilien etwas getan wird.

Ein Vaterschaftsurlaub hat eine enorm positive Wirkung für die ganze Familie. Eine bezahlte berufliche Auszeit ermöglicht auch Vätern das Eintauchen in den Familienalltag. Dies fördert längerfristig eine ausgewogene Verteilung der Rollen von Kinderbetreuung, Haushalt und beruflicher Tätigkeit ausser Haus zwischen beiden Geschlechtern. Die so erlebte Normalität und das daraus resultierende Vertrauen fördern somit auch die Rückkehr der Frauen zu bezahlter Arbeit. Die Kosten sind mehr als nur tragbar. Schliesslich stammen sie aus der Erwerbsersatzordnung, die noch bis vor zwei Jahren jedem Soldaten 15 Diensttage mehr ausbezahlen musste. Ohnehin ist die sehr moderate Erhöhung für den einzelnen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin kaum spürbar, die Wochen der Väter für das Familienleben aber unbezahlbar.

Eine grosse Entlastung für den Mittelstand bewirkt die Vorlage über die Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer und über die vorgeschlagenen Kinderbetreuungsabzüge. Die Abzüge greifen für Zweielternfamilien und auch für Alleinerziehende ab einem Haushaltseinkommen von rund 100'000 Franken. Ein gemeinsames Einkommen von 100'000 Franken macht aber noch niemanden zum Millionär. Beispielsweise verdienen laut SGB-Lohnrechner eine Schreinerin und ein Fachangestellter Gesundheit, beide 33-jährig und ohne Weiterbildung oder Vorgesetztenrolle, mit je einem Pensum von 80% durchschnittlich 114'480 Franken jährlich. Das sind keine Reichen, das ist der normale Mittelstand in der Schweiz. Von den Steuerabzügen profitieren über 900'000 Familien in der Schweiz. Es ist wichtig den Ärmsten in der Gesellschaft zu helfen, hierfür kämpft auch die CVP See, nun ist es aber auch an der Zeit die Familien des Mittelstandes einmal zu unterstützen.

Wer eine glaubwürdige Familienpolitik in der Schweiz will, der nimmt die doppelte Familienentlastung an und sagt JA zur Änderung des Steuergesetzes und des Erwerbsersatzgesetzes.

Dominic E. Tschümperlin, Präsident CVP Seebezirk