Galerie Pellegrini: «Farben erzählen lassen»
Die neue Ausstellung in der Galerie Pellegrini heisst «Farben erzählen lassen». Sonja Fasel stellt ihre Acrylbilder vom 6. bis am 23. Februar 2025 aus.
Die neue Ausstellung in der Galerie Pellegrini heisst «Farben erzählen lassen». Sonja Fasel stellt ihre Acrylbilder vom 6. bis am 23. Februar 2025 aus.
Ein Gespräch mit der Künstlerin:
Sonja Fasel, wie ist ihr Weg zur Malerin verlaufen?
Malen und Gestalten waren von Kindheit an präsent. Zuerst wurde ich jedoch Hebamme, ein Beruf, den ich mit Begeisterung ausgeübt habe. Aber das Malen war mir immer wichtig. Deshalb machte ich eine Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern und an der Kunstakademie «Fabrik am See» in Deutschland.
Sie haben für die Ausstellung den Titel «Farben erzählen lassen» gewählt. Was ist die Idee?
Farben und Pigmente haben für mich ein Eigenleben. Sie tanzen und singen, atmen und schweigen, sind müde oder traurig, lachen und weinen, oder glänzen und leuchten. Wenn ich im Atelier bin, sind die Farben Teil von mir und ich Teil von ihnen. Ich bringe sie auf die Leinwand und sie erzählen.
Das ist sehr poetisch
Stimmt. Die Betrachter*innen sollen sich wohl fühlen; die «Erzählung» der Farben soll sie anfassen, weil sie entweder poetisch ist und inspiriert, oder weil die Betrachterin darin einen Teil ihrer selbst findet.
Wie gehen Sie beim Malen konkret vor?
Entscheidend sind meine Gefühle. Ich gehe ins Atelier, und es beginnt zu fliessen: Farben, Pinsel, Leinwand, dann Pigmente mischen, die ersten Striche wagen und der inneren Stimme folgen. Komponieren, verwerfen, korrigieren, neu anfangen oder stehen lassen. Es muss nicht immer eine Ordnung sein, auch Spannungen können den Ton angeben.
Wie entscheiden Sie, wann die Farben genug erzählt haben?
Ich weiss es nicht, ich muss es spüren. Vielleicht kann ich es so sagen: Wenn ich spüre, dass das Bild lebt, dass es eine Seele hat, dann stimmt es. Ich entscheide intuitiv.
Wo finden Sie Inspiration?
Wie gesagt, es sind die Farben selbst, die Inspiration geben. Ich kann sie nicht ruhen lassen, sie sollen erzählen können. Viele Impulse nehme ich auf langen Flusswanderungen auf: das Fliessen des Wassers, die Wildheit eines Flussbettes, das Vergängliche, das Morbide, das Kalte oder Warme. Flüsse sind Lebensgeschichten – in Farbe.