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Zauber und Magie zum 20 Jahre Jubiläum KiB

Das Kultur im Beaulieu (KiB) in Murten feierte am vergangenen Wochenende sein 20jähriges Bestehen - mit einem Feuerwerk an kulturellen Leckerbissen.

von Marianne Oppliger
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Das Kultur im Beaulieu (KiB) in Murten feierte am vergangenen Wochenende sein 20jähriges Bestehen - mit einem Feuerwerk an kulturellen Leckerbissen.

Was ist wahr und was ist bloss Fake? Sind wir alle fremdgesteuert? Selten war es so schwer, das herauszufinden. Gibt es nur eine Wahrheit oder vielleicht doch mehrere? Fragen über Fragen sucht Lionel augenzwinkernd nach Antworten und findet sie. Als Zauberer beherrscht Lionel, Gewinner der Fool Us-Trophy, das Spiel mit Realität und Illusion wie kein Zweiter.

Am vergangenen Wochenende vom 26. bis 28.Mai 2023 feierte das KiB, Kultur im Beaulieu in Murten sein 20jähriges Bestehen.
Das vielfältige Programm begeisterte das Publikum einmal mehr und die Besucher und Gäste kamen, wie man sich das gewohnt ist im KiB, voll auf ihre Rechnung. (Programm unsererregion.ch bereits erschienen)

Der Präsident Kurt Gloor aus Meyriez begrüsste die eingeladenen Gäste am Samstagabend im weissen, am Foyer angebauten Festzelt. Er verdankte alle im und ums KiB Mitwirkenden: den Vorstand, die Bühnentechniker, ohne Licht und Ton gehe gar nichts auf der Bühne, das Bar Team, das Kellertheater Murten, alle freiwilligen Helfer:Innen, das sind 30 bis 40 Personen, die Gemeinde Murten, mit der das KiB im Mietvertrag des Gärtnerhauses steht und weitere Gemeinden. Die einzige Person mit Lohn sei die Putzfee, alle andern ermöglichen den Betrieb des Kulturhauses in ihrer Freizeit (oder Benevol).

Inge Laureyns (Logistik), Manuela Fornasiere, Mira Suter, Urs Luginbühl (Finanzen) Marianne Blaser (Kommunikation), Isabelle Schaller, Jacqueline Zurkinden (Vizepräsidentin) (v.l.)

Kurt Gloor macht Bilanz nach 20 Jahren Kultur im Beaulieu: zusammen mit dem Kellertheater Murten, grösster Untermieter des KiB, wohnten insgesamt rund 45'000 bis 50'000 Zuschauer während 900 Vorstellungen dem «Spiel auf den Brettern» bei, eine wirklich beachtliche Zahl.
Wie bei vielen Vereinen ist auch im KiB die Nachfrage nach aktiven Neumitgliedern, vor allem jüngeren, ein grösseres Thema, um den Fortbestand aufrecht zu erhalten. Die Mitarbeit im Kulturhaus ist vielseitig und spannend, es braucht Leute mit freiwilligem Engagement und sie sind herzlich willkommen!

Im Interview konnte ich dem einen oder anderen Aktivmitglied interessante Ansätze über Vergangenes und Zukünftiges entlocken:

Wo steht das KiB wohl in 20 Jahren?

Beatrix Vogl: Am Rollator, also momentanes Durchschnittsalter von 58 Jahren +20 bedeutet, dass das KiB und das Kellertheater mit Rollator dabei sein wird, voilà!

Kurt Gloor: Das ist eine schwierige Frage und kann aufgrund der schnellen Entwicklungen im Medienbereich nicht abgesehen werden. Ich würde mir aber wünschen, dass die Bühnenkultur grundsätzlich noch gefragt sein wird. Es wird sicher andere Modelle geben. So wie sich das Theater heute präsentiert, werden wir es vielleicht nicht mehr antreffen, zumal viele Kleinbühnen nur dank Freiwilligenarbeit existieren können und die grossen Häuser auch nur dank staatlicher Unterstützung überleben.

Beat Schwarz: Es wäre wichtig, junge Menschen mit neuen Ideen fürs KiB zu gewinnen. Junge Musiker:Innen zum Beispiel zeigen viel Potenzial und Engagement und gerade diese Generationen müsste man hier gewinnen und einbinden können.

Erinnerst Du Dich an eine Episode oder an eine lustige Geschichte aus den 20 Jahren KiB und Kellertheater?

Beatrix Vogl: Am 30. September 2003, das ist der offizielle Kleinkunsttag, eröffneten wir das Kulturhaus. Wir waren überhaupt nicht fertig mit den Einrichtungen, es fehlte noch so vieles. Wir nutzen die Situation und machten aus der Not eine Theaterinszenierung: der ganze Park wurde mit rot-weissen Plastikbändern abgegrenzt und überall stellten wir blinkende Bauwarnlampen auf. Wir haben das Apéro als Baustellenapéro angekündet, was natürlich schräg rüber kam bei den Besucher:Innen. Auch die schräg konstruierte Bühne, die weder quadratisch noch rechteckig ist, sondern schräg, war für die Kunstschaffenden gewöhnungsbedürftig und wurde eben als schräg taxiert. Und ein Kellertheater im ersten Stock habe man bislang auch noch nicht gesehen.

Kurt Gloor: Normalerweise erscheinen die Künstler:Innen schon früh im Kulturhaus, um Vorbereitungen nachgehen zu können. Einmal warteten wir auf einen Künstler und der kam einfach nicht und war auch telefonisch nicht zu erreichen. Die Zuschauer:Innen waren schon fast alle an ihren Plätzen. 10 Minuten vor Beginn erblickte ich den Kabarettisten, leicht verschwitzt, im Beaulieu Park zum Kulturhaus marschierend, jedoch in ziemlich gelassener Verfassung. Er schaffte es, pünktlich und aufgeputzt auf der Bühne zu erscheinen – das ist auch eine Kunst.

Wir gratulieren dem KiB zu seinem 20jährigen Bestehen und hoffen auf eine vielversprechende, variantenreiche, mit neuen Ansätzen gespickte Zukunft auf der Bühne hier in Murten in unserem Theater.

www.kib-murten.ch