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Das Seewasserwerk der IB-Murten öffnete seine Türen für die Öffentlichkeit

Im Rahmen des Projekts ‘FribourgOPEN’ bestand am vergangenen Freitag die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Seewasserwerks zu werfen

von Esther Zangger
am

Im Rahmen des Projekts ‘FribourgOPEN’ bestand am vergangenen Freitag die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Seewasserwerks zu werfen

Die Industrie- und Handelskammer des Kantons Freiburg veranstaltete vom 27. bis am 30. September die ‘FribourgOPEN’, die bisher grösste Veranstaltung mit offenen Türen im Kanton Freiburg. Der Event bot den Besuchenden unter anderem die Gelegenheit, einen Einblick in die Funktionsweise der Wasseraufbereitungsanlage für die Region Murten zu erhalten.

Spielten noch vor 500 Jahren die Brunnenleiste eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung des Wassers, versorgen seit mehr als 120 Jahren die Industriellen Betriebe Murten die Region mit Strom, Wärme und lebenswichtigem Wasser. Unsere Region sprach mit Ivan Leo, Brunnenmeister bei der IB-Murten, um mehr über die Herkunft und Qualität unseres Wassers zu erfahren.

Foto: IB-Murten

Herkunft des Wassers

Mit einem optimal ausgebauten Netzwerk für den Trinkwasserbezug und den verschiedenen Quellen kann die Versorgungssicherheit für das Murtenbiet als sehr hoch eingestuft werden.

In den Gemeinden Murten, Muntelier, Meyriez, Galmiz, Clavaleyres und Gempenach versorgt die IB-Murten in ihrer Funktion als Wasserversorger rund 10'900 Einwohnerinnen und Einwohner mit kostbarem Trinkwasser.

Wie in der gesamten Schweiz basiert die Trinkwasserversorgung der IB-Murten auf einer Mischung aus Quellwasser, Grundwasser und oberirdischen Gewässern. Das Trinkwasser für das Versorgungsgebiet Murten setzt sich aus 67 Prozent Seewasser, 27 Prozent Quellwasser und 6 Prozent Grundwasser zusammen.

Brunnenmeister Ivan Leo

Höchste Qualität

Die IB-Murten gewinnt, speichert und sichert den Zugang zu Trinkwasser. Dabei fördert sie beeindruckende 942'667 Kubikmeter Wasser pro Jahr, wobei 1 Kubikmeter 1000 Liter Wasser entspricht. Dabei wird grösster Wert auf die Qualität des Wassers gelegt. Das Trinkwasser wird streng nach gesetzlichen Vorgaben gewonnen, behandelt und aufbereitet.

«Das Wasser wird kontinuierlich überwacht, um sicherzustellen, dass es den Qualitätsstandards entspricht und einwandfrei ist.», erklärt Ivan Leo. Die Überwachung erfolgt mit Hilfe von automatisierten Messgeräten und Sensoren, die in verschiedenen Teilen des Wasserversorgungssystems installiert sind.

Ivan Leo: «Die Messgeräte erfassen verschiedene Parameter, darunter pH-Wert, Trübung, Temperatur, Chlorgehalt, gelöste Feststoffe, also Gesamtfeststoffe, Bakteriengehalt und eventuell auch Schadstoffe wie Schwermetalle und Chemikalien, die die Wasserqualität beeinflussen könnten.»

Neben der automatisierten Überwachung werden regelmässig auch manuelle Proben entnommen. «Diese Proben werden in Labors analysiert, um sicherzustellen, dass die Wasserqualität den Vorschriften und gesundheitlichen Standards entspricht», so Brunnenmeister Ivan Leo.

Foto: IB-Murten

Härtegrade

Im Laufe eines Jahres werden etwa 150 Wasserproben entnommen und untersucht. Der Härtegrad des Wassers ist eine wichtige Information, um die Wasserqualität für die verschiedenen Verwendungen zu bewerten und das Wasser gegebenenfalls behandeln zu können. Das Wasser in der Region Murten weist französische Härtegrade von 20.7 bis 44.1 auf, was von mittelhart bis sehr hart eingestuft wird.

Ivan Leo erklärt: «Der Härtegrad des Wassers ist eine Masszahl, die angibt, wie viel gelöste Mineralstoffe, insbesondere Calcium- und Magnesiumionen, im Wasser enthalten sind. Je mehr von diesen Mineralstoffen im Wasser vorhanden sind, desto ‘härter’ ist es.»

Foto: IB-Murten

Den Härtegrad von Wasser zu kennen ist wichtig, da hartes Wasser die Bildung von Kalkablagerungen in Rohren und Haushaltsgeräten fördern kann. «Das kann auch Auswirkungen auf den Geschmack von Lebensmitteln und Getränken wie beispielsweise Kaffee oder Tee haben», erklärt Ivan Leo. «Die Wasserhärte ist auch relevant, wenn es um die Verwendung von Seifen oder Waschmitteln geht.»

Die Arbeiten im Seewasserwerk finden auch zum Schutz unserer Gesundheit statt und unterstreichen damit die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Nutzung unseres kostbaren Wassers.

Industrielle Betriebe Murten

FribourgOPEN