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Ein Selbstmanagement-System aus Murten am Puls der Zeit

von Joel Rathgeb
am
Wer bestimmt über unser Tun, Denken und Fühlen? Das Smartphone wirkt wie ein digitaler Schnuller.

Natürlich ist es unterhaltend, seine Zeit auf Facebook, Instagram und Co. zu vertreiben. Doch dieser Zeitvertreib lenkt uns immer mehr vom Wesentlichen ab: Von den Beziehungen zu unseren Mitmenschen. Es ist kein Zufall, dass sich die Anzahl Vollzeitstellen in der Unternehmensführung in der Schweiz von 30'000 im Jahr 1998 auf über 100'000 im Jahr 2020 mehr als verdreifacht hat. Und trotzdem fühlen sich 30 Prozent der Erwerbstätigen emotional erschöpft. Weitere 30 Prozent fühlen sich kritisch gestresst und 26 Prozent fühlen sich nicht ausgelastet. Wohlgemerkt: Diese Zahlen stammen vom Februar 2020, also von der Zeit vor der Pandemie! Der Grund dafür? «Zu viel Ablenkung, zu viel Fremdsteuerung und zu wenig persönliche, zielorientierte Planung», erklärt Jürgen Lauber, selbständiger Publizist und ehemaliger CEO der Saia Burgess AG in Murten.

Es gibt immer mehr kritisch gestresste und emotional erschöpfte Erwerbstätige, während gleichzeitig der Anteil der Menschen, die nicht genug zu tun haben, mit 25% konstant hoch bleibt.

Die Statistik zeigt: In einer Welt, die immer dynamischer, unsicherer und komplexer wird, ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das hat Lauber bereits während seiner Zeit bei der Saia Burgess AG vor über zehn Jahren erkannt und mit seinen Mitarbeitern begonnen, ein geeignetes Selbstmanagement-System zu entwickeln. Dieses System, das er SMan (steht für smartes Selbstmanagement) nennt, ist heute für jede Person verfügbar. Bei der Saia ist es bis heute Teil des Arbeitsalltags geblieben.

Jürgen Lauber wohnt in Courgevaux und hat bereits mehrere Bücher publiziert.

Wer nun denkt, dass dies nur etwas für Profis ist, die zuerst stundenlang Bücher lesen und büffeln, um das System verstehen, liegt falsch. Jürgen Lauber mag keine komplexen Theorien, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche: «Einzelpersonen können das Konzept bereits in wenigen Minuten verstehen. Danach kann direkt losgelegt werden».
 
«Auf die Segnungen und Möglichkeiten der digitalen Welt zu verzichten, ist natürlich keine Option. Das ist weder notwendig noch sinnvoll.» Es reicht völlig aus, jeden Morgen ganz bewusst für wenige Minuten offline zu gehen und sich von jeglicher Kommunikation abzukoppeln. In dieser Zeit lässt man den Vortag Revue passieren und plant den neuen Tag. Anfang Woche nimmt man sich jeweils ein paar Minuten mehr und macht das Gleiche für die vergangene und bevorstehende Woche. Diese Tätigkeit nennt Lauber «Smoffen». Smoff bedeutet soviel wie «Smart offline Zeit». Der Publizist aus Courgevaux konnte damit schon hunderten Personen helfen, mehr aus ihrem Tag, ihren Wochen und ihrem Leben zu machen. So auch mir selber. Seit einem Jahr «smoffe» ich selbst täglich. Die kostenlose Smoffen-Web-App hilft mir dabei.
 
Wer sich tiefer in die Materie einlesen möchte, hat seit kurzer Zeit die Möglichkeit, Laubers Buch im Buchhandel zu kaufen. Auf www.smoffen.com ist das Buch kostenfrei digital lesbar.

Quellen: