Go back

Wer den Wind misst und wo aus Mist Strom werden soll

Die Dezembersession verlief im Vergleich zu den anderen sieben Grossratswochen in diesem Jahr eher geruhsam, aber die behandelten Themen waren nicht minder wichtig!

von SP See
am
Die Abgeordneten des Seebezirks, Julia Senti und Alexander Schroeter, wünschen allen frohe Festtage und ein gutes neues Jahr! (Bild: Julia Senti)

Die Dezembersession verlief im Vergleich zu den anderen sieben Grossratswochen in diesem Jahr eher geruhsam, aber die behandelten Themen waren nicht minder wichtig!

So wurde eine Motion, eingereicht von einem Vertreter der SP und der SVP, angenommen. Damit werden künftig die fachliche Kontrolle der Kiesgruben in die Hand des Kantons liegen, und die betroffenen Gemeinden werden entlastet. – Mit Bausubstanzen aus eigenem, kantonalem Abbau wird dann hoffentlich in naher Zukunft die Autobahnüberdachung Chamblioux-Bertigny realisiert werden können. Dank Verhandlungsgeschick kümmert sich das Bundesamt für Strassen (ASTRA) um den zweiten Teil der notwendigen Studie. Erst dann kann das Projekt dem Volk vorgelegt werden und – hoffentlich – das grüne Licht erhalten. Der Grossrat stimmte einer Finanzierungs-Garantie in der Höhe von rund CHF 10 Millionen zu, um dem ASTRA die geforderte Sicherheit für sein Engagement zu bieten.

Gekürt wurde neben einer fünfsprachigen Kantonsrichterin ein revidiertes Gesetz über den Bevölkerungsschutz, bei dessen Präsentation sich der zuständige Staatsrat in Highspeed-Französisch übte, als stehe ein Notfall bevor.

Viel emotionalen Wirbel verursachten – einmal mehr – die Windräder. Trotz der geäusserten Kritik an einer Energie-Firma, die trotz möglicher Eigeninteressen mit einen Beurteilungs­mandat betraut wurde, ist sich der Grosse Rat einig, dass Fakten in Form von Messungen auf den Tisch müssen, um weiter über das Ob, Wo und Wie in Sachen Windenergie zu befinden. Weniger Mist fuhr der Vorschlag ein herauszufinden, wie es um das Potenzial von Biogasanlagen im Kanton steht, und welche Standorte sich im Sinne der Raumplanung und im Einklang mit künftigen Anpassungen des nationalen Gesetzes anerbieten.

Zu einer Grundsatzdebatte über Plastik- oder Bargeld entwickelte sich das letzte Geschäft am Freitag: Schliesslich lehnte es der Grossrat ab, den Asylsuchenden die Unterstützungsbeträge für den Alltag nur noch in Form einer Zahlkarte abzugeben. Gemäss dem Grossrat hat die letzte Stunde des Bargeldes noch nicht geschlagen.

Die Dezembersession wartete mit einem Abschluss der besonderen Art auf: Die Grossrats­präsidentin 2025 lud in ihre Heimat ein: Corpataux, Ortsteil der 8000-Seelen-Gemeinde Gibloux. Die Gemeinde stellt den geografischen Mittelpunkt des Kantons und ihre Grossrätin, Françoise Savoy, das Epizentrum der Grossratsdebatten im kommenden Jahr.

Nun wünscht die Grossrats-Delegation der SP-See-Delegation, welche sich schon an den geänderten Zugfahrplan gewöhnt hat, eine besinnliche Weihnachtszeit und ein möglichst kriegs- und katastrophenfreies Jahr 2025.

Julia Senti und Alexander Schroeter, SP-Grossräte Seebezirk