Christine Jakob-Steffen und Brigitte Bosch-Steffen verabschieden sich aus dem Generalrat
Während Jahren haben die beiden Schwestern Brigitte Bosch-Steffen und Christine Jakob-Steffen die politischen Geschehnisse in Murten mitgeprägt. Nun treten beide aus dem Generalrat zurück. Wie es mit den beiden weitergeht, verraten sie uns im Gespräch.

Während Jahren haben die beiden Schwestern Brigitte Bosch-Steffen und Christine Jakob-Steffen die politischen Geschehnisse in Murten mitgeprägt. Nun treten beide aus dem Generalrat zurück. Wie es mit den beiden weitergeht, verraten sie uns im Gespräch.
Wieso kam es zum Rücktritt?
Christine: Ich bin nun seit etlichen Jahren im Generalrat und bin auch noch zusätzlich im Grossen Rat als Grossrätin. Da kommt es zu viel Terminüberschneidungen, denn viele Termine, welche mit dem Generalrat zu tun haben, finden auch dann statt, wenn ich als Grossrätin an Anlässe teilnehmen sollte. Ein Beispiel: Die Einbürgerungskommission von Murten war an einem Mittwoch Abend, wo ich gerne dem Gemeindeverband des Seebezirk beiwohnen wollte. Ich wusste, dass ich einer Frau Platz mache würde und dies hat mir den Entscheid leichter gemacht.
Brigitte: Weil ich denke, dass es an der Zeit ist den Jungen Platz zu machen.
Ich bin ja schon lange dabei gewesen. (Brigitte)
Auf was blickst du besonders gerne zurück?
Christine: Ich darf auf viele schöne Momente zurückblicken, da ich ja schon lange im Generalrat war. Ein besonderes Jahr bleibt mir immer mit schönen Erinnerungen in Erinnerung. Das war im 2007 als ich Generalratspräsidentin von Murten wurde. Leider hat dies unser Vater nicht mehr miterlebt, da er bereits 1991 gestorben ist, aber er wäre besonders stolz auf mich gewesen.
Brigitte: Ich blicke gerne zurück, auf die vielen spannenden Diskussionen und die Zusammenarbeit und das Einbringen der Bedürfnisse der Vereine.
Was war dein Highlight deiner Amtszeit?
Christine: Wurde oben eigentlich schon erwähnt. Die Steuersenkungen auf meine Intervention in meiner Fraktion, weil wir das Verursacherprinzip eingeführt hatten. Damit die Altstadt nicht autofrei wird, hatte ich eine Petition beim Gemeinderat eingereicht. Dann dass die Kreuzgasse bei der Metzgerei Pauli wieder geöffnet wurde, ist auch auf "meinem Mist" gewachsen. Damals habe ich über 350 Unterschriften gesammelt.

Wie hat sich die Arbeit im Generalrat verändert in den Jahren - falls überhaupt?
Christine: Die eigentliche Arbeit hat sich insofern verändert, als dass wir ein papierloses Parlament angestrebt haben. Ich gebe zu, dass ich noch zu denjenigen Personen gehöre, welche die Dokumente zugestellt erhalten haben. So konnte ich mich besser vorbereiten.
In den 90er Jahren waren die Debatten öfters freier. Man erhob sich und konnte einfach zu einem Thema frei sprechen ohne sich gross vorbereiten zu müssen. (Christine)
Man erhob die Hand und gab "seinen Senf" zu irgend einem Thema. Parlament (Parler von sprechen) hiess es da. Heute ist alles getaktet. Es gab da öfters Anekdoten zum Schmunzeln.
Wie geht es nun weiter?
Christine: Ich werde mich nun noch mehr im Grossen Rat engagieren. Dort oben in Freiburg haben wir noch einiges zu tun. Weiter bin ich bereits vierfache Oma und auch für das bleibt ein wenig mehr Zeit übrig. Dann bin ich auch noch ehrenamtlich im Vorstand von der deutschen Abteilung "Les Buissionettes" als Vizepräsidentin in Freiburg und in der Verwaltungskommission vom Bellechasse. Vom Grossen Rat aus bin ich auch noch in der kantonalen Einbürgerungskommission, welche viel Zeit in Anspruch nimmt. Weiterhin verbleibe ich als Vizepräsidentin der FDP Murten und Umgebung und auch im erweiterten Vorstand der FDP See. Auch als Geschäftsfrau bin ich gefordert und darf mich da meinen Kunden mit Freude widmen.
Langeweile kommt nicht auf. Es wird einfach ein wenig «öpis weniger sein» (Christine)
Brigitte: Wie es nun weiter geht? Eines ist sicher, langweilig wird es mir bestimmt nicht.