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Viel Zuspruch in Murten für die Konzernverantwortungs-Initiative

von unsereRegion
am

Seit über einem Jahr engagiert sich in der Region Murten ein breit abgestütztes Lokalkomitee für die Konzernverantwortungsinitiative. Bei den organisierten Veranstaltungen und Standaktionen gab es aus der Bevölkerung viel Zuspruch. «Für die Menschen in Murten ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Konzerne wie Glencore dafür geradestehen sollen, wenn sie Kinder mit Schwermetallen vergiften oder ganze Landstriche zerstören», sagt Andreas Hess, Pfarrer, vom Lokalkomitee.
 
Die Konzernverantwortungsinitiative wurde vom ehemaligen FDP-Ständerat und Staatsanwalt Dick Marty zusammen mit einer breiten Koalition von 120 Menschenrechts- und Umweltorganisationen lanciert. Die Initiative wird heute von vielen Unternehmer/innen und Politiker/-innen aller Parteien unterstützt. Ebenfalls stehen die Schweizer Bischofskonferenz, die Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und die Schweizerisch Evangelischen Allianz hinter der Initiative.
 
Dick Marty, Alt-Ständerat FDP, sagt: «Ich finde es beeindruckend, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger in allen Landesteilen für unsere Initiative einsetzen. Das ist sehr wichtig: Denn es geht um die grundlegendste Selbstverständlichkeit unseres Rechtsstaates: Wer einen Schaden anrichtet, der soll auch dafür geradestehen. Das muss endlich auch für Konzerne wie Glencore und Syngenta gelten.»
 
Am vergangenen Samstag hat das Komitee vor dem Berntor eine Standaktion organisiert und die Bevölkerung von Murten über die Initiative informiert. Dabei konnte das Komitee anhand von konkreten Fällen aufzeigen, warum die Initiative so dringend nötig ist:

  • In der Stadt Cerro de Pasco (Peru) sind Luft, Boden und Wasser mit Schwermetallen vergiftet. Daran Schuld trägt eine riesige Mine, die von Glencore kontrolliert wird. Gerade für Kinder hat das dramatische Folgen: Blutarmut, Behinderungen und Lähmungen. Analysen zeigen, dass sich die Bleikonzentration in den letzten Jahren weiter verschlimmert hat;
  • Syngenta-Pestizid vergiftet Landarbeiter in Indien: Immer wieder verkauft Syngenta hochgiftige Pestizide, die in der Schweiz wegen ihrer Gefährlichkeit für Gesundheit und Umwelt schon lange verboten sind. Mitverantwortlich ist Syngenta für einen besonders krassen Fall, bei dem mehrere Hundert Landarbeiter in Indien beim Pestizideinsatz vergiftet wurden und über zwanzig von ihnen starben.

Die Konzernverantwortungsinitiative kommt am 29. November zur Abstimmung. Weitere Standaktionen finden am 7. und am 21. November 2020 statt.

(eingesandt)