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Fackelwanderung ums Bodemünzi – entschleunigt in die Adventszeit

von Karin Ledermann
am
(Foto: Roger Blumner)

Der Tag begann mit Wolken, Regen und Graupelschauer und viel Wind, der die letzten Blätter von den Bäumen wehte. Doch als sich die gut sechzig Fackelwanderer am vergangenen Samstag beim Parkplatz der OSRM trafen, hatte sich der Wind ausgeweht, der Himmel war wolkenlos und später sternengespickt.
 
Vor rund 15 Jahren wurde die Fackelwanderung ins Leben gerufen. Die Sportkommission Murten, die Jugendfeuerwehr Murten und die Pfadi Andromeda Murten schenken Murtner*innen mit dieser Wanderung eine Pause von der Hektik, laden ein zu einem Moment des Zusammenseins, der Besinnlichkeit, zu einer kurzen Auszeit in der Natur.
 
Gemeinderat Alexander Schroeter begrüsste die Anwesenden und machte mit den Sicherheitsregeln des Fackeltragens vertraut.
 
Bald bildete sich ein langer Zug Wandernder. Mit dabei rund 25 Pfadfinder, Familien mit Kindern jeden Alters, junge und ältere Paare, ein Heer buntbemützer Menschen. Kinder trugen stolz ihre selbstgebastelten Laternen und erwartungsfroh gings Richtung Zigerli, wo beim Bauernhaus die Fackeln angezündet wurden. Gerade zur rechten Zeit, denn schnell begann es nun zu dunkeln. Es war ein mystischer Anblick, wie sich die lange Lichterkette Richtung Bodemünzi aufwärts schlängelte.

Die Jugendfeuerwehr Murten sicherte die Strassenübergänge und unterhielt die Finnenkerzen. Viviane Schaller, begeisterte Leiterin der Jugendfeuerwehr, gab gerne Auskunft zur Ausbildung der Jugendlichen, die bereits mit 12 Jahren in Angriff genommen wird.
 
Nach dreiviertel des Weges erloschen die ersten Fackeln, wohlweislich hatte Alexander Schroeter einen Vorrat mitgenommen. Und so leuchteten die Feuer entlang des Weges, hüpften auf und ab, zwischendurch blitzte das Lichtchen eines Lampions auf, fast hätte man meinen können, es wären neugierige Fuchs- oder Rehaugen.
 
Beim Pfadfinderheim Andromeda bewirteten die Pfadis mit Tee, Mandarinen und 'Schöggis'. Die Fackeln wurden in die Erde gesteckt, bei der Feuerstelle loderte hell ein einladendes Feuer, es roch nach Orangen und Nägeli – und ein wenig nach Rauch.

Stimmen, helle, tiefe, Lachen, herumhüpfende Kinder, Hände, die sich wärmesuchend dem Feuer entgegenstreckten, rote Wangen und entspannte Gesichter. Das ist Advent!